Die römische Reliquie droht zu zerfallen

Krippe Jesu in Gefahr

 (DR)

Die römische Reliquie der Krippe Jesu droht zu zerbröseln.  Die legendäre erste Ruhestätte Christi aus dem Stall zu Bethlehem, die in der Basilika Santa Maria Maggiore aufbewahrt wird, zeige einen "besorgniserregenden Verfall", warnt der Sakristei-Präfekt. Um jede Erschütterung zu vermeiden, habe man an Weihnachten auf die traditionelle Ausstellung im Kirchenschiff verzichtet, so Bischof Franco Gualdrini. Besucher können die Reliquie nur an ihrem normalen Standort in der Krypta besichtigen.

Zeugnis seit dem 4. Jahrhundert
Gualdrini sagte laut Berichten, aus den antiken Brettchen riesele bereits Holzstaub. Nach dem Ende der Weihnachtszeit sollten Experten die Überreste untersuchen und Maßnahmen für die Konservierung vorschlagen. Dabei würden auch die Leiter der Vatikanischen Museen hinzugezogen, die für die Basilika verantwortlich sind.

Als Ersatz für die Krippe wurde zu Beginn der Christmette in Santa Maria Maggiore in einer Prozession erstmals das "panniculum" mitgetragen, ein Stück des angeblichen Wickeltuchs Jesu, das ebenfalls zum Reliquienschatz der Kirche gehört.

Die Krippe Jesu war Anfang des 4. Jahrhunderts mit anderen Zeugnissen des Lebens Jesu im Heiligen Land aufgefunden und nach Rom gebracht worden. Papst Sixtus III. richtete 432 im Vorgängerbau der heutigen Basilika Santa Maria Maggiore eine Nachbildung der Geburtsgrotte von Bethlehem ein.