Papst Benedikt verurteilt Bhuttos Ermordung

"Verlust für die ganze Nation"

Die katholische Kirche trauert um die ermordete pakistanische Oppositionspolitikerin Benazir Bhutto. Papst Benedikt XVI. verurteilte den Selbstmordanschlag, bei dem sie am Donnerstag ums Leben gekommen war, als "brutalen terroristischen Angriff". Er bete für ein Ende der Gewalt in Pakistan, hieß es in einem am Freitag veröffentlichten Beileidstelegramm.
Benedikt XVI. bekundete zugleich "tiefe Sympathie und geistliche Nähe" zu den Angehörigen Bhuttos.

 (DR)

In Pakistan sei gegenseitiger Respekt notwendig, um die Ordnung in der Gesellschaft zu erhalten und die Funktionsfähigkeit der politischen Organe zu wahren, schreibt der Papst an den Erzbischof von Lahore und Vorsitzenden der nationalen Bischofskonferenz, Lawrence John Saldanha. Bhutto wurde am Freitag in ihrer Heimatstadt beigesetzt.

"Verlust für die ganze Nation"
Der Generalsekretär der Pakistanischen Bischofskonferenz, Bischof Anthony Theodore Lobo von Islamabad-Rawalpindi, sprach von einem großen Verlust für die ganze Nation. Die religiösen Minderheiten des Landes würden sie sehr vermissen, sagte er am Freitag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Bhutto habe sich für das Wohl und die Sicherheit der Minderheiten engagiert.

Die Politikerin sei eine außergewöhnlich mutige Frau gewesen, sagte der Bischof. Sie habe um die Gefahr für ihr Leben gewusst und sich doch öffentlich für die Demokratie eingesetzt und dafür letztlich ihr Leben gelassen. Die Christen Pakistans beteten für sie. Der Geschäftsführer von Justitia et Pax in Pakistan, Peter Jacob, sagte der KNA, Bhuttos Rückkehr aus dem Exil habe den demokratischen Kräften Pakistans viel Auftrieb gegeben. Ihre Ermordung sei ein Angriff auf die Demokratie.