Papst mahnt Frieden in Afrika und Nahost an

Urbi et Orbi

Papst Benedikt XVI. hat in seiner
traditionellen Weihnachtsbotschaft zu dauerhaftem Frieden und
Gerechtigkeit in der Welt aufgerufen. Vor mehreren Zehntausend
Menschen auf dem Petersplatz verwies er am Dienstagmittag vor allem auf die Krisen- und Kriegsgebiete Afrikas sowie des Nahen und Mittleren Ostens. Erneut äußerte er sich besorgt über die Häufung von Naturkatastrophen, die oft die Folge besorgniserregender Umweltschäden seien.

 (DR)

Das Kirchenoberhaupt äußerte sich besorgt über ethnische, religiöse und politische Spannungen, die die internationalen Beziehungen belasteten. Gerade die schwächsten Personengruppen - Kinder, Frauen und alte Menschen - hätten besonders unter den
bewaffneten Konflikten, unter Terrorismus und Gewalt zu leiden. "Möge das Jesuskind denen Erleichterungen bringen, die sich in Prüfungen befinden. Und möge es den Regierungsverantwortlichen Weisheit und Mut einflößen, um menschliche, gerechte und dauerhafte Lösungen zu suchen und zu finden", sagte der Papst.

Bei strahlendem Sonnenschein spendete Benedikt XVI. im Anschluss an seine Weihnachtsbotschaft von der Mittelloggia des Petersdoms aus den Segen "Urbi et orbi" (der Stadt und dem Erdkreis). Zuvor richtete er Weihnachtsgrüße in 63 Sprachen an alle Welt - darunter erstmals auch in der südamerikanischen Indio-Sprache Guarani. Auf Deutsch sagte er: "Die Geburt Jesu Christi, des Erlösers der Menschen, erfülle Euer Leben mit tiefer Freude und reicher Gnade. Sein Friede möge in Euren Herzen wohnen. Gesegnete und frohe Weihnachten!"

Der Papst betonte in seiner Botschaft weiter, zu Weihnachten sei Christus Mensch geworden, um der Welt seinen Frieden zu schenken und ihr Hoffnung und Heil anzubieten. "An diesem Tag des Friedens gehen die Gedanken vor allem dorthin, wo das Donnern der Waffen dröhnt: zu den gequälten Gebieten in Darfur, Somalia und im Norden der Demokratischen Republik Kongo, an die Grenzen von
Eritrea und Äthiopien, in den ganzen Nahen Osten, insbesondere in den Irak, in den Iran, in den Libanon und in das Heilige Land, nach Afghanistan, Pakistan und Sri Lanka, in die Balkanregion und zu vielen anderen, leider oft vergessenen Krisensituationen." Christus habe mit seiner Geburt an Weihnachten auf die Suche nach Wohlergehen und Frieden, nach Sinn und Werten sowie auf die
Erwartungen der Armen geantwortet. Jeder einzelne sowie die Nationen sollten ihn anerkennen und aufnehmen.

Zum Weihnachtsfest gedachte Benedikt XVI. der Leidenden und Benachteiligten in der Welt. "Möge das Licht Christi Trost sein für diejenigen, die sich in ihrem berechtigten Streben nach einem sicheren Auskommen, nach Gesundheit, Bildung, nach einer festen Beschäftigung immer noch verneint sehen", sagte er. Zugleich
verwies er auf die vielen Menschen, denen die Teilnahme an der bürgerlichen und politischen Verantwortung vorenthalten werde und deren menschliche Würde beleidigt werde.