Erstmals grüßen muslimische Gelehrte zu Weihnachten

Hoffnung auf Dialog

In einer bislang einmaligen Geste haben 138 muslimische Gelehrte aus aller Welt den Christen ein friedliches Weihnachtsfest gewünscht. In dem Text sprechen sie auch auf Arabisch, Englisch und Latein Friedenswünsche aus. Der Text wurde vom jordanischen "Königlichen Aal al-Bayt Institut für Islamisches Denken" in Amman online veröffentlicht. Kurz vor Weihnachten hatte Papst Benedikt XVI. in seiner persönlichen Jahresbilanz an den ersten Brief der 138 Muslime von Mitte Oktober erinnert.

 (DR)

Zu der Gruppe gehören Vertreter der beiden größten islamischen Glaubensrichtungen Sunna und Schia sowie Angehörige des Sufismus.
Sie äußern in dem Schreiben die Hoffnung, dass im neuen Jahr "die Heiligkeit und Würde des menschlichen Lebens von allen hochgehalten" werde. Zugleich erinnern sie daran, dass in diesem Jahr muslimische Gelehrte die Heiligkeit von wirklich jedem menschlichen Leben als "wesentliche und grundlegende Lehre des Islam" bekräftigt hätten. Darüber gebe es keine Meinungsunterschiede zwischen muslimischen Gelehrten.

Mitte Oktober hatte die Gruppe einen Brief an Benedikt XVI.
veröffentlicht und damit dessen Dialogangebot aufgenommen, das er nach seiner vieldiskutierten Regensburger Vorlesung vom September
2006 unterbreitet hatte. Vorigen Freitag hatte der Papst betont, er habe das Schreiben vom Oktober mit Freude aufgenommen. Der gemeinsame Glaube an den einen Gott sei Vorbedingung gemeinsamen Handelns, das den Respekt vor der Würde jeder Person verteidige.