SPIEGEL: Mehr als 8000 Stellen bedroht

BMW will "frohes" Rendite-Fest

Der Autohersteller BMW will ein umfangreiches Sparprogramm starten und im nächsten Jahr "mehrere Tausend" Stellen streichen. Das Magazin "Der Spiegel" berichtet über 8000 Stellen. Die bayerische IG Metall reagierte gelassen auf die Pläne.

 (DR)

Dass der Münchener Autohersteller Jobs streichen wolle, sei der Gewerkschaft bereits seit Mai bekannt, sagte ein IG-Metall-Sprecher am Freitag auf ddp-Anfrage in München. Anfang Dezember seien die Zahlen lediglich präzisiert worden.

Das Magazin "Der Spiegel" hat am Freitag vorab aus seiner nächsten Ausgabe berichtet, dass BMW 8000 der insgesamt mehr als 107 000 Arbeitsplätze streichen will. Den größeren Teil der Arbeitsplätze wolle BMW dadurch einsparen, dass weniger Zeitarbeiter eingesetzt werden sollen. Der IG-Metall-Sprecher sagte, es sei "völlig klar", dass mit einer Produktionsumstellung auch personelle Veränderungen verbunden seien.

Die Zahl von 8000 gefährdeten Jobs könne er noch nicht bestätigen. Allerdings sei die IG Metall bisher von einer geringeren Zahl ausgegangen. Er verwies darauf, dass die Stammbelegschaft eine Arbeitsplatzgarantie habe. Mit Blick auf die Zeitarbeiter sagte er, es sei immer klar gewesen, dass diese Mitarbeiter zur Abfederung von Produktionsspitzen eingesetzt würden. Werde die Produktion gedrosselt, ginge zwangsläufig auch die Zahl der Zeitarbeiter zurück.

BMW will Rendite erhöhen
Mit dem Sparprogramm will BMW-Chef Norbert Reithofer die Rendite des Unternehmens deutlich erhöhen, die hinter der des Konkurrenten Mercedes-Benz zurückbleibt. Die Produktivität in den Fabriken soll internen Plänen zufolge zwischen fünf und zehn Prozent jährlich steigen. Da der Absatz nicht in gleichem Umfang erhöht werden kann, muss BMW Jobs streichen.

Die Stellen dürften vor allem in Deutschland wegfallen, berichtet der "Spiegel". Im US-Werk Spartanburg und in China wollten die Münchener dagegen ihre Produktion deutlich ausweiten. Dort sollten sogar zusätzliche Arbeiter eingestellt werden.