Christoph Ransmayr erhält Heinrich-Böll-Preis der Stadt Köln

"In deutscher Literatur unvergleichbar"

Der österreichische Schriftsteller Christoph Ransmayr hat am Freitagabend in Köln aus den Händen von Oberbürgermeister Fritz Schramma (CDU) den Heinrich-Böll-Preis entgegengenommen. Die Jury würdigte Christoph Ransmayr als einen Autor, der "eine breite Leserschicht in seinen Bann zieht."

 (DR)

Ransmayr, geboren 1954 im oberösterreichischen Wels, studierte Philosophie und Ethnologie in Wien. Er arbeitete danach als Kulturredakteur und Autor für verschiedene Zeitschriften wie "Extrablatt", "Geo" und "Merian". Seit 1994 lebt er im irischen West Cork. Zu seinen jüngsten Werken zählen "Damen & Herren unter Wasser" und "Geständnisse eines Touristen. Ein Verhör".

Die Jury des Preises würdigte mit der Auszeichnung einen Autor, "der 1988 mit dem Roman ' Die letzte Welt' sowohl in der Kritik als auch beim Publikum einen spektakulären Erfolg" erzielt habe. Weiter heißt es in der Begründung, auch mit seinem jüngsten Buch " Der fliehende Berg" (2006) beweise Ransmayr ein in der deutschsprachigen Literatur "unvergleichbares ästhetisches Formbewusstsein, das keiner literarischen Mode zuzuordnen ist und doch eine breite Leserschicht in Bann zieht". Im Zentrum des von Freundschaft, Liebe und Tod handelnden Versepos stehen zwei Brüder, die sich von Irland aus auf die abenteuerliche Reise zu einem unbekannten Berg im Osten Tibets machten.

Der nach dem Kölner Schriftsteller und Literaturnobelpreisträger Heinrich Böll benannte Preis wird alle zwei Jahre für ein literarisches Lebenswerk verliehen. Zu den bisherigen Preisträgern zählen Ralf Rothmann, Anne Duden, Jürgen Becker, Alexander Kluge und Rainald Goetz.