Reinhard Marx besucht sein neues Bistum

"Bayern und Westfalen passen zusammen"

Sechs Tage nach seiner Ernennung hat der künftige Münchner Erzbischof Reinhard Marx zum ersten Mal sein neues Bistum besucht. Dabei kündigte er neuen Ökumene-Schwung an. Außerdem gab er den Tag seiner Amtseinführung bekannt.

 (DR)

Der neue Erzbischof von München und Freising, Reinhard Marx, wird am 2. Februar 2008 offiziell in sein neues Amt eingeführt. An diesem Tag, dem Fest Mariä Lichtmess, findet um 9.30 Uhr ein festlicher Gottesdienst im Münchner Liebfrauendom statt, wie der Dekan des Metropolitankapitels, Prälat Lorenz Wolf, am Donnerstag in Freising bekanntgab. Ein Termin für die Vereidigung werde noch mit der Bayerischen Staatskanzlei abgestimmt. Die Trierer Katholiken verabschieden ihren bisherigen Oberhirten am 26. Januar 2008.

Marx, der am Donnerstag erstmals nach seiner Ernennung die Erzdiözese besuchte, sagte in einer Pressekonferenz in Freising, er komme mit Zuversicht. Dass Papst Benedikt XVI. sein Heimatbistum ihm anvertraue, sei für ihn eine Ehre und ein Vertrauensbeweis. Mit großer Freude wolle er die neue Aufgabe anpacken. Deshalb werde er auch mit Neugier auf die Menschen zugehen und die pastorale Herausforderung annehmen.

Ökumenischer Kirchentag 2010
"Bayern und Westfalen passen zusammen". Mit  diesen Worten bekannte sich der neue Erzbischof von München und Freising, Reinhard Marx, sowohl zu seiner westfälischen Heimat wie auch zu seiner neuen Wirkungsstätte in Bayern.

Er werde das neue Amt, für das ihn Papst Benedikt XVI. am 30. November ernannt hatte, „mit ganzer Hingabe und Liebe" erfüllen, sagte Marx am Donnerstag, 6. Dezember, in Freising vor einem großen Aufgebot von Journalisten aus Presse, Funk und Fernsehen. Er hatte der alten Bischofsstadt wie auch der bayerischen Landeshauptstadt München einen ersten Besuch nach seiner Ernennung abgestattet und war dabei auch mit Kardinal Friedrich Wetter zusammengetroffen.

Marx kündigte außerdem an, die Frage der sozialen Gerechtigkeit nicht vernachlässigen zu wollen. Wenn das Evangelium verkündet werde, gehe es nicht nur um die Kirche, sondern um die Zukunft der Gesellschaft. Zur Ökumene meinte er, beide Seiten müssten sich bewegen und im Gespräch bleiben.

Der für 2010 in München geplante Ökumenische Kirchentag biete die Chance, gemeinsam in die Gesellschaft hinzuwirken und gemeinsam Zeugnis abzulegen, sagte Marx. Im Mittelpunkt dürften nicht Resignation und Querelen stehen. Ein gutes Ergebnis des Kirchentages wäre, wenn die Menschen spüren würden, dass sich die Kirchen etwa in sozialpolitischen Themen einig seien, so Marx, der sich als "Sozialbischof" einen Namen gemacht hat.

Am frühen Morgen war der designierte Erzbischof einer alten Tradition gefolgt und betete im Freisinger Mariendom am Schrein des Bistumspatrons Korbinian. Dabei bat er um die Fürsprache des Heiligen für seinen neuen Dienst als 73. Nachfolger auf dessen Bischofsstuhl.