Katholische Bischöfe fordern Betreuungsgeld für alle Eltern - sofort

Unverzügliche Einführung

Die katholischen Bischöfe haben den Beschluss des CDU-Parteitags für ein Betreuungsgeld begrüßt und mit der Forderung verbunden, es allen Eltern zwei Jahre lang zu zahlen. Der Vorsitzende der Kommission Ehe und Familie der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Georg Sterzinsky, forderte allerdings am Donnerstag ein Betreuunggeld für alle Familien im Anschluss an das Elterngeld bis zum dritten Geburtstag des Kindes.

 (DR)

Ein Betreuungsgeld solle nicht nur Eltern gewährt werden, die ihre Kinder nicht in eine Krippe oder zu einer Tagesmutter geben, so Sterzinsky in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Eine solche Zahlung vergrößere die Möglichkeit der Eltern, sich nach den Bedürfnissen ihrer Kinder zu richten.

Zudem solle es nicht erst 2013 zusammen mit dem Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz eingeführt werden, sondern unverzüglich, parallel zur staatlichen Förderung des Krippenausbaus, die im kommenden Jahr beginnen soll.

Die Sorge, Eltern verwendeten das Geld nicht für ihre Kinder, sondern für Konsum, dürfe nicht dazu führen, Mängel zu verallgemeinern. Sicher gebe es elterliches Fehlverhalten, räumte Sterzinsky ein. Die Antwort müsse jedoch lauten, Eltern bei ihrem Erziehungsauftrag zu unterstützen. Das gelte für Gesellschaft und Kirche.

Sterzinsky begrüßte einen weiteren Beschluss der CDU, das Ehegattensplitting nicht anzutasten, sondern zusätzlich steuerliche Vorteile für Familien in Form eines Familiensplittings einzuführen.

Es sei gut, "dass die CDU sich entschlossen hat, nicht die Ehe mit der Familie zu verrechnen." Die Ehe sei keine unselbstständige Vorstufe oder Restform der Familie.
Der Erzbischof forderte eine Erhöhung der Steuerfreibeträge für Kinder und entsprechend des Kindergeldes. Es wäre schon viel gewonnen, sagte er, wenn diese Beträge "orientiert am tatsächlichen Bedarf der Kinder angehoben würden".