Kunst und Kultur rund um weihnachtliche Bräuche

Vom Christkind und dem Weihnachtsmann

Zahlreiche Museen an Rhein und Ruhr widmen sich in den nächsten Wochen mit beschaulichen Ausstellungen dem Thema Weihnachten. Von kuriosen Weihnachtsmanngestalten bis hin zur Dokumentation der klassischen Weihnachtsgeschichte: Die Museen präsentieren Weihnachten dieses Jahr in allen Formen und Farben.

 (DR)

Das Clemens-Sels-Museum in Neuss präsentiert noch bis zum 27. Januar unter dem Titel "Christkind, Weihnachtsmann & Co" die weihnachtlichen Gabenbringer. Auch das Museum für Kunst und Kulturgeschichte in Dortmund wandelt bis zum 6. Januar unter dem Titel "Morgen kommt der Weihnachtsmann..." auf den Spuren des rotberockten Geschenke-Bringers. Die Ludwig Galerie im Schloss Oberhausen zeigt bis 24. Februar Engel mit gelockten Haaren und wachszarten Gesichtern, die Heiligen Drei Könige, eine anmutige Maria und 450 weitere Figuren einer barocken Großkrippe.

Kommerzialisierung verändert Weihnachtsbräuche
Die Neusser Ausstellung im Clemens-Sels-Museum will die verschiedenen Gabenbringer mit ihrem kulturgeschichtlichen Hintergrund näher beleuchten. Alle Menschen seien geprägt von bestimmten Bildern und Vorstellungen, deren Ursprung vielfach nicht bewusst sei, erklärte eine Museumssprecherin im Vorfeld der Schau. Seit einigen Jahren ließen sich Veränderungen im weihnachtlichen Brauchgeschehen feststellen, die im Zusammenhang mit der Kommerzialisierung und Globalisierung stehen.

Bereits die Großeltern von Martin Luther kannten im 15. Jahrhundert das Christkind und Sankt Nikolaus als Gabenbringer. Mit der Reformation, der Säkularisierung und der Entwicklung der bürgerlichen Gesellschaft prägten sich dann in einem langen Prozess Christkind und Weihnachtsmann als Brauchgestalten heraus.

Kuriositäten in Nikolaus- und Weihnachtsmanngestalt
Nikolaus und Weihnachtsmann kennt jedes Kind. Ihre Geschichten und die historischen Wurzeln sind hingegen zumeist unbekannt. Die diesjährige Weihnachtsausstellung "Morgen kommt der Weihnachtsmann..." im Museum für Kunst und Kulturgeschichte in Dortmund zeigt neben seltenen und kunstvollen Objekten aus drei Jahrhunderten wie Ikonen, Grafiken, Spekulatius- und Schokoladenformen, Bilderbogen, Pop-up-Büchern und Plakaten auch allerlei kuriose Nikolaus- und Weihnachtsmanngestalten.

Die mehr als 300 Exponate wurden erstmals in dieser Form für die Dortmunder Ausstellung in Kooperation mit dem Amt für Rheinische Landeskunde in Bonn, dem Ikonen-Museum in Recklinghausen, dem Museum der Brotkultur in Ulm und dem Museum der Stadt Lünen zusammengestellt.

Erstmals ausgestellte Großkrippe in Oberhausen
Die in Oberhausen gezeigte Krippe stellt in barocker Pracht und Illumination die Stationen der Weihnachtsgeschichte dar, wie Caroline Tillmann-Schumacher von der Galerie Ludwig erklärte. Die erstmals ausgestellte Großkrippe zeigt den festlichen Zug der Heiligen Drei Könige, die Darbringung Jesu im Tempel, die Hochzeit von Kana und weitere farbenprächtige und orientalisch anmutende Szenerien.

Die Krippe ist ein Höhepunkt des Bamberger Krippenweges und wird erstmals im Kleinen Schloss der Ludwig Galerie in einer raumgreifenden Inszenierung präsentiert. Wie ein irdisches Jerusalem hinterfängt der Sternenhimmel aus Karl Friedrich Schinkels Bühnenbildentwurf für Mozarts Zauberflöte die festliche Weihnachtskrippe. Die filigran gearbeiteten Figuren stammen aus dem 18. Jahrhundert.


Die Ludwiggalerie Schloss Oberhausen ist dienstags bis sonntags von
11 bis 18 Uhr geöffnet, das Clemens-Sels-Museum in Neuss dienstags bis samstags von 11 bis 17 Uhr, sonntags bis 18 Uhr. Die Ausstellung im Dortmunder Museum für Kunst- und Kulturgeschichte ist Dienstag, Mittwoch, Freitag und Sonntag von 10 bis 17 Uhr, Donnerstag von 10 bis 20 Uhr, Samstag von 12 bis 17 Uhr geöffnet.