Was die Legende überliefert und wie das Brauchtum begangen wird

Die heilige Barbara

Sie ist eine der bekanntesten christlichen Heiligen, doch historisches Wissen gibt es von der heiligen Barbara eigentlich sehr wenig. Sie bezahlte mit ihrem Leben, dass sie sich gegen den Willen ihres Vaters zum christlichen Glauben bekannte und wurde zu einer Märtyrerin des frühen Christentums.

 (DR)

Die Entstehung der Legende der heiligen Barbara scheint vor dem 7. Jahrhundert im byzantinischen Raum zu liegen. Mit zum ersten Mal ist sie in liturgischen Heiligenkalendern nachweisbar. Im 15. oder 16. Jahrhundert wurde die „Legenda aurea" um die heilige Barbara ergänzt.

Was die Legende überliefert
Nach einigen Überlieferungen wollte der Vater Barbaras, Heide und Gegner der Christen, sie erschlagen lassen, weil sie sich ihm als Christin offenbarte und sich taufen ließ.
Auf wunderbare Weise fand sie einen Weg aus ihrem Gefängnis, floh und fand Unterschlupf bei einem Hirten. Der verriet den nach Barbara  Aufenthaltsort in einer Höhle. Barbara wurde daraufhin von ihrem Vater ausgeliefert. Jedoch gelang es ihm nicht, sie zur Entsagung ihres Glaubens zu bewegen, obwohl er sie geißeln ließ. Sie wurde vor Gericht gestellt und verurteilt, sich nackt auf dem Markt den Blicken der Leute preiszugeben - auf ihr Gebet hin wurde sie aber mit Wolken und Nebel bedeckt. Daraufhin sollte sie enthauptet werden. Der Vater selbst habe das Urteil vollstreckt, gleich darauf sei er durch einen Blitzschlag verbrannt.

Das Brauchtum
An Barbaras Gedenktag werden "Barbarazweige" von Apfel- oder Kirschbäumen abgeschnitten und ins Wasser gestellt. Wenn sie am Weihnachtsfest immer noch blühen, wird das als Zeichen für eine gute Zukunft gewertet. Dieses Brauchtum leitet sich aus Barbaras Gefangenschaft ab, wonach sie einen verdorrten Kirschbaumzweig mit Tropfen aus ihrem Trinknapf benetzt habe. Sie habe, im Wissen des bevorstehenden Todesurteils, Trost darin gefunden, dass der Zweig in ihrer Zelle blühte. Für sie sei er ein Sinnbild für ihr Leben nach dem Tod bei Gott. Dieser Brauch ist auch verknüpft mit der Geburt Jesu: so wie die Knospe die enge und dunkle Hülle sprengt sollen die Christen durch die Geburt Jesu zu neuem Leben finden.


Der Gedenktag der heiligen Barbara wird am 4. Dezember begangen. Im Rheinland ist Barbara die Begleiterin des Nikolaus und beschert die Kinder. Ab 1969 war der Tag von Barbara nicht mehr im Festkalender der katholischen Kirche aufgeführt, wurde aber 2001 wieder ins Martyrologium Romanum aufgenommen.