Pakistan: Der Ausnahmezustand bleibt

Musharraf geht als Militärchef

Pakistans Präsident Pervez Musharraf hat am Mittwoch sein Amt als Militärchef niedergelegt. Den Schritt hatte er schon lange versprochen, erfolgte dann aber erst unter dem Druck des Westens und der Opposition. Der Ausnahmezustand im Land bleibt dennoch.

 (DR)

"Nach 46 Jahren in Uniform, sage ich nun auf Wiedersehen"
In einer feierlichen Zeremonie im Armeehauptquartier in Rawalpindi, unweit der Hauptstadt Islamabad, übergab Musharraf den Posten an seinen Nachfolger General Asfaq Kayani, wie die pakistanische Nachrichtenagentur APP berichtete. Damit endete die mehr als acht Jahre dauernde Militärherrschaft in Pakistan. Am Donnerstag soll Musharraf in einer offiziellen Feier für eine weitere Amtszeit als Präsident vereidigt werden.

"Nach 46 Jahren in Uniform, sage ich nun auf Wiedersehen", sagte Musharraf sichtlich gerührt. Er beugte sich mit seiner Entscheidung internationalem Druck und kam einer wichtigen Forderung der Opposition entgegen. Musharraf war neun Jahre lang Armeechef gewesen. Er hatte im Oktober 1999 in einem unblutigen Putsch die Macht übernommen und den damaligen Premierminister Nawaz Sharif abgesetzt.

Musharraf war bereits Anfang Oktober vom Parlament für weitere fünf Jahre als Präsident bestätigt worden. Der Oberste Gerichtshof wollte jedoch prüfen, ob er zur Wahl überhaupt hätte antreten dürfen. Am 3. November verhängte Musharraf den Ausnahmezustand und ließ den Gerichtshof komplett auswechseln. Die neuen Richter entschieden in der letzten Woche, dass seine Kandidatur rechtmäßig gewesen sei.