Von der Leyen: Elterngeld hat Ventil für Familie geöffnet

Väter zaudern noch

Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) hat eine positive Zwischenbilanz beim Elterngeld gezogen. Es sei erfreulich, dass die Kosten für das zu Jahresbeginn eingeführte Elterngeld wegen der Nachfrage um 100 Millionen Euro höher lägen als geplant, sagte die Ministerin am Dienstag in Berlin der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Die bisherigen Zahlen nannte sie sehr ermutigend.

 (DR)

Besonders das Interesse der Väter überrasche. Das Elterngeld habe offenbar "ein Ventil für Familie geöffnet". Sie rechne mit weiter steigenden Zahlen von Vätern, die in Elternzeit gingen.

Von der Leyen zeigte sich überzeugt, dass sich wieder mehr Frauen für ein Kind entscheiden. Zwar habe es in der ersten Hälfte dieses Jahres mit knapp 313.100 lebendgeborenen Kindern gut 0,2 Prozent weniger Geburten gegeben als im ersten Halbjahr 2006.

Dies sei jedoch keine Enttäuschung. Denn die Zahl der gebärfähigen Frauen sei in den vergangenen zehn Jahren um 900.000 gesunken. "Erstmals seit 20 Jahren ist die Zahl der Geburten im Vergleich zum Vorjahr nahezu stabil geblieben", betonte die Ministerin. Falls sich diese Entwicklung fortsetze, sei das ein großer Erfolg für die Familienpolitik der Bundesregierung.

37.000 Anträge von Vätern bewilligt
Laut Statistischem Bundesamt bewilligten die Behörden in den ersten neun Monaten dieses Jahres 37.000 Anträge von Vätern auf Elterngeld. Das entspreche einem Anteil von 9,6 Prozent. 57 Prozent der Väter hätten Elterngeld für zwei sogenannte Partnermonate beantragt, 20 Prozent für eine "Babyzeit" von zwölf Monaten. Der Anteil der bewilligten Anträge von Vätern war bis September in Berlin (12,4 Prozent) und Bayern (11,2 Prozent) am höchsten, am niedrigsten im Saarland (5,8 Prozent). Insgesamt wurden laut Statistik in den ersten neun Monaten rund 387.000 Anträge auf Elterngeld bewilligt.