Feierlicher Einzug für Österreichs Bischöfe in Jerusalem

Großer Empfang

Mit einer feierlichen Begrüßung durch zahlreiche einheimische Kirchenführer sind die Bischöfe Österreichs in Jerusalem empfangen worden. Katholische, orthodoxe, koptische und evangelische Vertreter sowie Hunderte Schaulustige erwarteten die Gruppe unter der Leitung des Wiener Kardinals Christoph Schönborn am späten Mittwochnachmittag zum Einzug in die Grabeskirche. In seiner Begrüßungsansprache erklärte Schönborn, die Bischöfe wollten mit ihrer Pilgerreise auch den einheimischen Christen ihre Nähe und Anteilnahme bekunden.

 (DR)

Die Österreichische Bischofskonferenz befindet sich seit Sonntag auf Pilgerreise durchs Heilige Land. Nach Besuchen bei den Heiligen Stätten in Galiläa und einigen Sitzungseinheiten ihrer Herbstvollversammlung stehen nun in Jerusalem und Bethlehem auch Gespräche mit Vertretern der anderen großen christlichen Konfessionen an. Für diesen Donnerstag ist ein Besuch in der Holocaust-Gedenkstätte Jad Vaschem geplant, für Freitag Begegnungen mit einheimischen Christen in Beit Dschallah bei Bethlehem.

"Positives Signal"
Begrüßt wurden die 16 Mitglieder der Bischofskonferenz in der Grabeskirche vom Kustos der Franziskaner im Heiligen Land, Pierbattista Pizzaballa, und dem designierten Nachfolger des Lateinischen Patriarchen, Erzbischof Fuad Twal. Dieser wies besonders auf das Schicksal der palästinensischen Christen hin, die sich durch die israelischen Sperranlagen stark in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt sähen und kaum Hoffnung auf eine bessere Zukunft hätten. Pizzaballa sprach von einem positiven Signal, das die österreichischen Bischöfe mit ihrer Reise setzten. Er unterstrich, dass der Brauch des feierlichen Einzugs auch an den Einzug Jesu in Jerusalem erinnern solle.

Das traditionelle Regelwerk des "Status quo" für Jerusalem sieht die Möglichkeit eines offiziellen feierlichen Einzugs für höher gestellte Persönlichkeiten wie Patriarchen und Kardinäle vor. Die Deutsche Bischofskonferenz hatte bei ihrer Wallfahrt im März diese Möglichkeit nicht in Anspruch genommen, was Vertreter der Ortskirchen bedauert hatten.