Sturmopfer: Hilfswerke rufen zu Spenden auf

"Noel" und die Folgen

Die Bilanz von Tropensturm "Noel" ist verheerend: Mehr als 100 Menschen sind schon ums Leben gekommen, ganze Landstriche wurden verwüstet. Während "Noel" mit wachsender Stärke weiterzieht, beginnen in Mexiko und der Karibik die Aufräumarbeiten. Die Hilfswerke rufen zu Spenden auf.

 (DR)

Hilfs-Allianz
Hilfswerke haben zu Spenden für die Flutopfer in Mexiko und der Karibik aufgerufen. Sturm "Noel" habe vor allem in der Dominikanischen Republik und Haiti verheerende Schäden angerichtet, teilte die Diakonie Katastrophenhilfe am Freitag mit.

Aber auch die Opfer der heftigen Niederschläge im mexikanischen Bundesstaat Tabasco benötigten Hilfe. Der mittlerweile zum Hurrikan hochgestufte "Noel" war in den vergangenen Tagen über Haiti, die Dominikanische Republik und Kuba hinweggezogen. Mindestens 108 Menschen kamen dem britischen Sender BBC zufolge ums Leben.

Diakonie, Deutsche Welthungerhilfe und das Lateinamerika-Hilfswerk der katholischen Kirche, Adveniat, haben jeweils 50.000 Euro für die Nothilfe bereitgestellt. Die Welthungerhilfe werde damit Nahrungsmittel, Trinkwasser und Moskitonetze in der Dominikanischen Republik verteilen, da nach Ende des Regens mit einer Mückenplage zu rechnen sei. Auch Kleinbauern, deren Ernte vollkommen zerstört wurde, und Wanderarbeiter in Haiti, deren Hütten in den Elendsvierteln weggeschwemmt wurden, sollen unterstützt werden.

"Eine der schlimmsten Naturkatastrophen in der Geschichte"
Es sei jetzt schon notwendig, die ersten Schritte zum Wiederaufbau einzuleiten, erklärte der Adveniat-Vorsitzende, Bischof Franz Grave.
"Aus unserer Erfahrung wissen wir, dass die eigentliche Katastrophe erst nach der Katastrophe beginnt." In dem von politischen Unruhen gebeutelten Haiti sei die Lage besonders dramatisch. Haiti ist das ärmste Land Lateinamerikas. Armut, Ungerechtigkeit und soziale Verantwortungslosigkeit tragen Adveniat-Geschäftsführer Bernd Klaschka zufolge maßgeblich zum Ausmaß von Naturkatastrophen in Lateinamerika bei. "Armutsbekämpfung ist der beste Katastrophenschutz."

Der Leiter des Regionalbüros der Diakonie, Michael Jordan, erklärte, vor allem würden Lebensmittel, Medikamente und Material zur Reparatur von Häusern benötigt. Im mexikanischen Bundesstaat Tabasco stünden 80 Prozent der Fläche unter Wasser, rund 700.000 Menschen hätten ihre Häuser verlassen müssen, so Jordan. Der mexikanische Präsident Felipe Calderón hatte in einer Fernsehansprache am Donnerstagabend (Ortszeit) zu Spenden aufgerufen und von "einer der schlimmsten Naturkatastrophen in der Geschichte unseres Landes" gesprochen. Die Lage sei "außerordentlich ernst".