Liborius-Medaille für den luxemburgischen Ministerpräsidenten

Ausgezeichneter Jean-Claude Juncker

Jean-Claude Juncker (52), Ministerpräsident von Luxemburg, hat die "Sankt-Liborius-Medaille" des Erzbistums Paderborn erhalten. Damit würden Junckers Verdienste um die europäische Integration gewürdigt, sagte Erzbischof Hans-Josef Becker am Sonntag in Paderborn. Der Politiker sei einer "der großen Werbeträger für Europa". Trotz seiner erst 52 Jahre stehe er schon in einer Reihe mit Robert Schuman, Konrad Adenauer und Helmut Kohl.

 (DR)

Becker dankte dem Preisträger auch für das "persönliche Zeugnis als Christ".
Europa brauche "Gesinnungstäter" wie Juncker, "um einen Rückfall in nationalistische Haltungen zu verhindern", betonte Becker. Der Luxemburger werbe unermüdlich für das "Faszinosum des europäischen Gedankens". Wenn der Mut zur Zukunft abstirbt oder Gleichgültigkeit wuchert, fühlen Sie sich herausgefordert, den Kleingläubigen gerade in Deutschland die Leviten zu lesen." So kritisiere Juncker, dass Deutsche sich heute von Menschen aus Mittel- und Osteuropa bedroht fühlten.

In der Urkunde zur Liborius-Medaille heißt es, die Auszeichnung solle Ansporn sein,  den Weg zu einer echten Gemeinschaft zwischen den Völkern Europas und der Welt fortzusetzen auf der Grundlage unseres Glaubens". Der Trierer Bischof Reinhard Marx, sprach in seiner Festrede über "Das Christentum - Hindernis oder Hilfe für ein humanes  Europa?"

An dem Festakt nahmen zahlreiche Vertreter aus Politik, Kirche und Gesellschaft teil,  darunter Luxemburgs Botschafter Jean Welter, der luxemburgische Erzbischof Fernand Franck und NRW-Familienminister Armin Laschet (CDU). Mit der Auszeichnung ehrt das Erzbistum alle fünf Jahre Persönlichkeiten, die sich auf christlicher Grundlage um die friedliche Einheit Europas verdient gemacht haben. Zu den Preisträgern zählen Ex- Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU), der frühere polnische Außenminister Wladyslaw Bartoszewski und Otto von Habsburg.