Forum Deutscher Katholiken

Stichwort

Das Forum Deutscher Katholiken will zu einer Neuevangelisierung in Deutschland beitragen und dazu "papst- und kirchentreue Katholiken unterschiedlicher Spiritualität und geistlicher Ausrichtung in katholischer Weite zu einem lockeren Verband zusammenführen". Das Forum sieht einen "Neuanfang nicht in der Fortsetzung von Strukturdebatten und Satzungsdiskussionen, sondern in persönlicher Umkehr, in geistlicher Erneuerung, in Glaubensgehorsam und in der Loyalität gegenüber dem Heiligen Vater und den mit ihm verbundenen Bischöfen". Der als gemeinnützig anerkannte Verein wurde am 30. September 2000 in Fulda gegründet. Der Sitz ist München.

 (DR)

Dem Kuratorium des Forums gehören unter anderen an: der Präfekt der römischen Glaubenskongregation, Kardinal Joseph Ratzinger, die Kardinäle Augustin Mayer und Leo Scheffczyk, die Bischöfe von Fulda und Regensburg, Heinz Josef Algermissen und Gerhard Ludwig Müller, der frühere Chef der nordrhein-westfälischen SPD-Landtagsfraktion, Friedhelm Farthmann, und die ehemalige Bundesvorsitzende der Christdemokraten für das Leben (CDL), Johanna Gräfin von Westphalen.

Vorsitzender des Forums ist der Chefredakteur der Monatszeitschrift "Der Fels", Hubert Gindert.
Kongresse zu Glaubensfragen
Mit seinem so benannten Kongress war das Forum Deutscher Katholiken nach zweijähriger Abwesenheit im Oktober 2007 zurückgekehrt nach Fulda und damit an das im dortigen Dom befindliche Grab des weithin als "Apostel der Deutschen" geltenden heiligen Bonifatius. Der neuerliche Kongress, der nach Angaben des 2000 in Fulda gegründeten Forums rund 1.600 Teilnehmer zählte, darunter zirka 350 Jugendliche, war der sechste. Die ersten drei fanden in Fulda statt, 2004 und 2005 gastierte das Forum in Regensburg. Der Grund: Die "Richthalle" in Fulda - jetzt ein Parkhaus - stand als Veranstaltungsort nicht mehr zur Verfügung, das Kongresszentrum war noch nicht gebaut.

"Auf dem Weg zu Christus" lautete das Kongress-Motto. Grußworte kamen viele: von Papst Benedikt XVI., vom Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, vom Kölner Kardinal Joachim Meisner und von Hessens Ministerpräsident Roland Koch (CDU). In Vorträgen, Podiumsgesprächen und Workshops ging es um Themen wie "Jeder Mensch - ein Liebesruf Gottes", "Hindernisse auf dem Weg zu Jesus" und "Verfolgte Christen heute" oder etwa um die Frage "Wie führe ich meine Kinder zu Christus?". Zu den Referenten zählten Professoren wie der Theologe Klaus Berger, der Religionsphilosoph Jörg Splett und der Bonner Staatsrechtler Josef Isensee. Aus Würzburg war Bischof Friedhelm Hofmann gekommen, aus Stockholm Bischof Anders Arborelius. Den Schlusspunkt setzte im Fuldaer Dom ein Pontifikalamt unter Leitung des nigerianischen Kurienkardinals Francis Arinze.

Im Eröffnungs-Gottesdienst im Dom hatte der gastgebende Fuldaer Bischof Heinz Josef Algermissen betont: "Ich bin froh über das Forum Deutscher Katholiken, in dem sich glaubenstreue Frauen und Männer zusammengeschlossen haben, denen die Nähe zu Jesus Christus und seiner Kirche Quelle zur Freude und zum Einsatz ist." An anderer Stelle nannte der Bischof die "Freude am Glauben"-Kongresse eine "im guten Sinne fromme Einrichtung", sprach von "wunderbaren Kongressen". Schirmherr war Hessens Wirtschaftsminister Alois Rhiel. Der 55 Jahre alte CDU-Politiker und frühere Fuldaer Oberbürgermeister begründete dies mit einer "ganz persönlichen Motivation" und sprach von einem persönlichen Bekenntnis. Er wolle bewusst Zeugnis ablegen davon, "dass ich als katholischer Christ in der Politik engagiert bin".

Der Kongress verabschiedete eine "Resolution zum Unrecht der Abtreibung in Deutschland", in der die Bundestagsabgeordneten aufgefordert werden, endlich für einen wirksam gesetzlichen Schutz der ungeborenen Kinder zu sorgen. Und er verabschiedete eine "Dringende Bitte an die Bischöfe Deutschlands zur Revision der Königsteiner Erklärung". Durch diese Erklärung von 1968 sei die Wahrheit über die Heiligkeit der Ehe und der Sexualität, wie sie in der Enzyklika "Humanae vitae" Papst Paul VI. aufleuchte, verdunkelt worden. Mit ihrer "Königsteiner Erklärung" hatten die Bischöfe seinerzeit auf die kurz zuvor von Paul VI. vorgelegte Enzyklika reagiert, in der künstliche Methoden der Empfängnisverhütung untersagt werden. Die Bischöfe wiesen auf die Gewissensverantwortung und Gewissensfreiheit katholischer Eheleute auch in Fragen der Empfängnisverhütung hin.

"Reinheit ist schön"
Erstmals bei einem "Freude am Glauben"-Kongress gab es ein eigenes Jugendprogramm, gestaltet von Neuen geistlichen Bewegungen wie "Totus Tuus", "Jugend 2000" und "Regnum Christi". Damit sollte der Impuls des katholischen Weltjugendtags (WJT) im vergangenen August in Köln weitergetragen werden. In einem Aufruf des sich als lockerer Zusammenschluss "papst- und kirchentreuer Katholiken" verstehenden Forums "an die jungen Teilnehmer" hieß es, die Familie sei die "Arche Noah dieser Zeit". Und: "Du kannst dir diese Familie bauen. Deinen Lebenspartner gibt es schon. Bete für ihn oder für sie und warte auf ihn oder auf sie. Lass dich nicht in die Irre führen vom Sexualisierungsdruck dieser Zeit. Reinheit ist schön und Reinheit macht schön. Jeder Verzicht ist eine Investition in deine zukünftige Familie."