Päpstlicher Menschenrechts-Rat fordert friedliche Lösung des Kurden-Konflikts

Die Türkei im Blick

Nun schaltet sich auch der Vatikan in den Kurdenkonflikt ein: Der Präsident des päpstlichen Menschenrechts-Rates, Kurienkardinal Renato Raffaele Martino, hat eine schnelle und friedliche Lösung des Konflikts zwischen der türkischen Armee und der verbotenen Kurdenorganisation PKK im Irak gefordert. Die Bedürfnisse der Kurden müssten jedoch bei Friedensvorschlägen berücksichtigt werden, verlangte Martino. Zur humanitären Situation im Nordirak: Ein Interview mit Thomas Uwer vom Wadi e.V.

 (DR)

Die Situation der Kurden sei einmalig, weil sie ein Volk ohne einen eigenen Staat seien, sagte Martino. Die im Irak, der Türkei, Iran, Syrien und Armenien verstreut lebenden Kurden müssten die Möglichkeit bekommen, sich als Volk auszudrücken, erklärte Martino. Durch Unterdrückung werde die Lage nur noch verschärft, so der Chefbeauftragte für Menschenrechtsfragen im Vatikan.

Am Wochenende waren bei Kämpfen zwischen der PKK und der türkischen Armee im Grenzgebiet zwischen der Türkei und dem Irak mehr als 40 Menschen getötet worden. Die vom Nordirak aus operierenden kurdischen Separatisten stimmten am Montag dem internationalen Aufruf zu einem Waffenstillstand zu, wenn auch die Türkei auf weitere Angriffe verzichte und Frieden anbiete.

Die SPD-Bundestagsabgeordnete Lale Akgün hat die türkische Regierung dazu aufgerufen, sich nicht provozieren zu lassen. "Die Türkei wäre sehr schlecht beraten, Truppen in den Norden des Iraks zu schicken", sagte Akgün am Montag im domradio-Interview. Der Konflikt ließe sich nur politisch lösen, so Akgün.