Militärseelsorge ruft Soldaten zu kirchlichem Engagement auf

Staat und Kirche

Die aktuellen Herausforderungen zwischen Staat und Kirche sind in dieser Woche Thema einer Konferenz der Militärseelsorger in Bensberg. Mit dem lebenskundlichen Unterricht vermitteln die Seelsorger den Soldaten das ethisch moralische Fundamen. Doch die Pfarrer haben Nachwuchsprobleme. Das Militärbischofsamt hat katholische Soldaten zum ehrenamtlichen Engagement in der Militärseelsorge aufgerufen. In Zeiten knapper Kassen sollen die Grundlagen für die Zusammenarbeit mit dem Staat vertieft werden, erklärt Generalvikar Prälat Walter Wakenhut im domradio Interview.

 (DR)


Die Frauen und Männer könnten sich in verschiedenen Laiengremien engagieren, erläuterte der Apostolische Protonotar. Dazu gehöre die "Zentrale Versammlung" der katholischen Soldaten, die mit dem Katholiken- oder Diözesanrat eines Bistums zu vergleichen ist. Möglich sei auch die Mitgliedschaft im Verband der "Gemeinschaft Katholischer Soldaten" (GKS).

Nachwuchs gesucht
Wakenhut rief außerdem die Diözesen und Orden auf, genügend Kräfte für die Militärseelsorge frei zu stellen. Angesichts der Neustrukturierung dieses pastoralen Bereichs werde Nachwuchs dringend gebraucht. Auch Militärpfarrer und Pastoralreferenten sollten nach geeigneten Kandidaten Ausschau halten. Wie kaum ein anderes Arbeitsfeld biete die Militärseelsorge "die Chance, Menschen zu begleiten und christliche Werte zu vermitteln, sei es in den Kasernen, bei Auslandseinsätzen oder in den Familien".

Der Generalvikar lud außerdem zur Internationalen Friedenswallfahrt der Soldaten nach Lourdes ein, die im nächsten Jahr zum 50. Mal stattfindet. In diesem Sommer hatten daran 15.000 Soldaten aus mehr als 30 Ländern teilgenommen. Aus Deutschland kamen etwa 600 Bundeswehrsoldaten und 400 zivile Pilger. Begründet wurde die Wallfahrt 1944, als zum ersten Mal französische Soldaten nach Lourdes pilgerten.

Die Konferenz der Militärseelsorger dauert noch bis Freitag. Das Thema lautet "Aktuelle Herausforderungen im Staat-Kirche-Verhältnis". Am Mittwoch spricht Militärbischof Walter Mixa mit den Pfarrern und Pastoralreferenten. Abends feiern sie mit ihm und Vertretern aus Politik und Gesellschaft ein Pontifikalamt in der Kölner Kirche Sankt Gereon. Am Donnerstag spricht CDU-Politiker Heiner Geißler vor den Seelsorgern über "Die Zukunft des Sozialstaats".