UN und Hilfswerke warnen vor Hungersnot

Birma droht humanitäre Krise

Gut einen Monat nach Beginn der niedergeschlagenen Proteste in Birma droht dem südostasiatischen Land ein weiterer Rückschlag: Millionen Menschen leider an Hunger. Eine humanitäre Krise droht, warnen die Vereinten Nationen und mehrere Hilfswerke. Verschärft wird die Lage durch die Politik der Militärdiktatur.

 (DR)

Politik der Regierung verschärft die Lage
Wie das UN-Welternährungsprogramms (WFP) am Donnerstag in Bangkok mitteilte, leiden mindestens fünf Millionen Menschen in dem südostasiatischen Staat an Hunger. Derzeit könne über das WFP jedoch nur jeder zehnte Betroffene mit Nahrungsmitteln versorgt werden.

Unnötig verschärft werde die Lage durch die Politik der Regierung. Sie halte durch strenge Einschränkungen der Mobilität und des Handels die Bevölkerung in Armut. Sofortige und "tiefgreifende Reformen" sind laut WFP unumgänglich. Es will nach eigenen Angaben in den kommenden drei Jahren umgerechnet rund 36 Millionen Euro bereitstellen.

Hilfsorganisationen: Anstrengungen verstärken
13 Hilfsorganisationen, darunter Malteser International und die Deutsche Welthungerhilfe, riefen gemeinsam in Bonn die beteiligten Parteien dazu auf, "ihre Anstrengungen zu verstärken, um die grundlegenden Ursachen des Problems anzugehen". Die Erhöhung des Benzinpreises, Auslöser der blutigen Unruhen, habe viele Menschen unter das Existenzminimum fallen lassen. Hinzukomme eine mangelhafte ärztliche Versorgung. Die internationale humanitäre Hilfe sei "deutlich aufzustocken, um die Bedürfnisse der Armen direkt befriedigen zu können".

Unterdessen forderte die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch in Washington China dazu auf, den Druck auf die birmanische Regierung zu verstärken. Waffenlieferungen seien sofort zu unterbinden; Flüchtlinge sollten ungehindert die Grenze passieren dürfen. Das Nachbarland China gehört zu den wichtigsten Handelspartnern Birmas.