Bayerns Ministerpräsident Beckstein reist zum Papst

Ein Franke im Vatikan

Bayerns Ministerpräsident Günther Beckstein
(CSU) unternimmt seine erste Auslandsreise nach Rom. Am Samstag wird der nach dem Krieg erste evangelische Regierungschef des Freistaats zu einer Privataudienz bei Papst Benedikt XVI. im Vatikan erwartet. Am Morgen nimmt er an einer Pontifikalmesse im Petersdom mit dem Münchner Kardinal Friedrich Wetter teil. Anschließend ist die Begegnung mit Benedikt XVI. im Apostolischen Palast geplant.

 (DR)

Kurienkardinal Walter Kasper sagte der "Passauer Neuen Presse"
(Freitag), Beckstein werde mit seinem Anliegen einer europäischen Wertegemeinschaft beim Papst auf offene Ohren stoßen. Dass Beckstein evangelisch sei, "kann ja heute nicht mehr die Frage sein". So weit er ihn kenne, sei der CSU-Politiker "ein positiver Christ", der auch den Katholiken gegenüber "sehr freundlich und offen eingestellt" sei. Auf dieser Basis werde er ein gutes Gespräch mit Benedikt XVI. führen.

Am Nachmittag ist eine Privatführung durch den Petersdom vorgesehen. Abends besucht Beckstein in Begleitung seiner Frau Marga ein Konzert von Chor und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks zu Ehren des Papstes. Auf dem Programm steht Beethovens neunte Symphonie mit dem Chorfinale über Schillers "Ode an die Freude". Außerdem bietet der Chor die Motette "Tu es Petrus" von Palestrina dar.

Der Bayerische Rundfunk überträgt das Konzert mit Chefdirigent Mariss Jansons aus der vatikanischen Audienzhalle live im Fernsehen und in seinem Klassik-Hörfunkprogramm Bayern4. An der Aufführung wirken nach Angaben des Senders 174 Musiker mit.