Gespräche am Mittwoch

Lokführer lehnen Angebot der Bahn ab

Die Gewerkschaft spricht von einem Scheinangebot. "Wir erkennen in diesem Angebot im Grunde nichts Neues", sagte der GDL-Vorsitzende Manfred Schell und lehnte das neue Angebot der Bahn ab.
Zuvor hatte die Bahn ihre Bereitschaft erklärt, über einen eigenen Tarifvertrag für Lokomotivführer zu verhandeln. Das Angebot sehe neben den bereits angebotenen 4,5 Prozent Tariferhöhung und 5,5 Prozent für Überstunden eine Einmalzahlung von 2000 Euro vor.

 (DR)

Das Angebot sei "unzureichend", teilte die GDL mit. Die Bahn habe der Gewerkschaft, nachdem sie die Öffentlichkeit informiert habe, die Kurzfassung eines Tarifangebots zugefaxt. Die Langfassung liege der GDL bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht vor.

"Wir erkennen in diesem Angebot im Grunde nichts Neues", sagte der GDL-Vorsitzende Manfred Schell. Es unterscheide sich von dem Tarifabschluss mit anderen Gewerkschaften nur darin, dass bis zu 1400 Euro für bereits geleistete Überstunden bezahlt werden sollen.

Gespräche am Mittwoch
Die Lokführergewerkschaft und die Deutsche Bahn wollen am Mittwoch über das jüngste Bahn-Angebot sprechen. Das Gespräch wird in Frankfurt am Main stattfinden. Es gebe noch eine Reihe offener Fragen. Sollte das Gespräch nicht zu einer Annäherung der Standpunkte führen, "dann gibt es Streik", sagte GDL-Sprecherin Gerda Seibert.

Seibert betonte, dass es sich bei dem Gespräch nicht um Verhandlungen handle. Das Angebot der Bahn sei "nicht verhandelbar", sagte sie. Die GDL besteht auf einem eigenständigen Tarifvertrag für die Lokführer. Dies bedeutet laut Gewerkschaft auch eigenständige Einkommenstarifverhandlungen. GDL-Chef Manfred Schell hatte das Angebot zuvor als "unzureichend" abgelehnt.

Bahn hat eigenen Tarifvertrag angeboten
Die Deutsche Bahn hatte der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) am Montag ein verbessertes Angebot vorgelegt. Das Paket sehe einen "Tarifvertrag für Lokführer vor, der sich konflikt- und widerspruchsfrei in das DB-Gesamttarifsystem einpasst", sagte Bahn-Personalvorstand Margret Suckale am Montag in Berlin.

Die Offerte sehe neben den bereits angebotenen 4,5 Prozent Tariferhöhung und 5,5 Prozent für Überstunden eine Einmalzahlung von 2000 Euro vor. Die Einmalzahlung soll für das laufende Jahr erfolgen und könnte noch vor Weihnachten zur Auszahlung kommen. Zudem biete die DB den Mitarbeitern freundlichere Arbeitszeiten und bessere Aufstiegschancen. "Wir erwarten von der GDL, das zügig Verhandlungen aufgenommen werden", sagte Suckale.

Die 2000 Euro setzten sich zusammen aus 600 Euro Mitarbeiterbeteiligung für 2007 sowie 1400 Euro für die - nach derzeitiger Regelung nicht mögliche - Auszahlung von Überstunden. Mit den 1400 Euro würden für dieses Jahr zwei Überstunden pro Woche abgegolten.

Nahezu alle Lokführer hätten zum Teil erhebliche Überstunden angehäuft, hieß es weiter. Die Einmalzahlung soll für das laufende Jahr erfolgen und könnte noch vor Weihnachten zur Auszahlung kommen. Zudem biete die DB den Mitarbeitern freundlichere Arbeitszeiten und bessere Aufstiegschancen.