Reaktionen von Gabriel, Merkel, Barroso, UNEP-Direktor Steiner

Nobelpreis für Al Gore

Der Leiter des UN-Umweltprogramms (UNEP), Achim Steiner, hat die Vergabe des Friedensnobelpreises an den Weltklimarat und den ehemaligen US-Vizepräsidenten Al Gore begrüßt. Damit habe das norwegische Nobelkomitee deutlich gemacht, dass die Bekämpfung des Klimawandels Friedens- und Sicherheitspolitik von zentraler Bedeutung für das 21. Jahrhunderts sei, erklärte er am Freitag.

 (DR)

UN-Umweltprogramm: Klimaschutz ist Friedenspolitik
Beide Preisträger haben laut Steiner maßgeblich zu einem Bewusstseinswandel angesichts der Klimaproblematik beigetragen. Dies müsse nun in Verhandlungen über ein verbindliches Abkommen zur Reduzierung der Treibhausgase nach Auslaufen des Kyoto-Protokolls 2012 münden, sagte er mit Blick auf die UN-Klimakonferenz im kommenden Dezember in Bali (Indonesien).

Merkel würdigt Gore
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Al Gore und dem UN-Weltklimarat zum Friedensnobelpreis gratuliert. Gore habe durch seinen Einsatz "wie kein zweiter" dazu beigetragen, das weltweite Bewusstsein für die Entwicklung von Strategien gegen die Klimaänderungen zu schärfen, sagte sie am Freitag in Berlin. Die Gefahren des Klimawandels gehörten zu den größten Herausforderungen für die Menschheit im 21. Jahrhundert.

Zum Weltklimarat sagte Merkel, dieser habe in den vergangenen zwei Jahrzehnten das Verständnis für die Ursachen und Zusammenhänge des Klimawandels grundlegend geprägt. Damit habe er deutlich gemacht, "dass wir jetzt handeln können und müssen".

Bundesregierung gratuliert
Auch Bundesumweltminister kommentierte die Entscheidung positiv: "Wir begrüßen die Entscheidung des Nobelkomitees sehr, weil sie das Thema Klimaschutz in den Mittelpunkt der öffentlichen Aufmerksamkeit rückt."

Die Grünen-Fraktionsvorsitzenden Renate Künast und Fritz Kuhn werteten die Entscheidung des Nobelkomitees als Beweis dafür, "dass der Klimawandel in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist". Nun müsse die Problematik in den Fokus des politischen Handelns rücken.

Der Berliner CDU-Fraktionsvorsitzende Friedbert Pflüger erklärte: "Al Gore hat es nicht zuletzt mit dem weltumspannenden Konzert zum Klimaschutz geschafft, auf besondere Weise auch die Jugend der Welt für das Thema zu begeistern und mitzureißen."

Auch Barroso gratuliert
EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso hat den diesjährigen Trägern des Friedensnobelpreises Glückwünsche übermittelt. Ihre Bemühungen, dem Klimawandel vorzubeugen, hätten Menschen in aller Welt aufgerüttelt, sagte Barroso am Freitag in Brüssel. Ihr Einsatz habe die Politiker ebenso wie die Bürger inspiriert.

Die Europäische Union werde ihre ehrgeizigen Ziele in diesem Feld weiter verfolgen, so Barroso. "Ich rufe alle unsere Partner dazu auf, den Nobelpreis als eine Ermutigung für noch schnellere und entschiedenere Maßnahmen zu betrachten."