GDL: Mittwoch sind neue Streiks möglich

Nach dem Streik ist vor dem Streik

Während Millionen Reisende mit den Folgen des Lokführerstreiks zu käpmfen haben, geht der Streit zwischen der Gewerkschaft und Bahn weiter. Die GDL hat Forderungen nach einem Abbruch des Streiks zurückgewiesen - und gleich mit neuen gedroht.

GDL-Streikende vor dem Kölner Hauptbahnhof am Freitag / © Alexander Foxius (DR)
GDL-Streikende vor dem Kölner Hauptbahnhof am Freitag / © Alexander Foxius ( DR )

Den bisherigen Verlauf des ganztägigen Ausstandes wertete Schell als "vollen Erfolg". Der GDL-Chef forderte die Bahn auf, am Montag ein "tragfähiges Angebot" vorzulegen. Wenn dies nicht passiere, seien neue Streiks ab Mittwoch denkbar. Außerdem werde sich dann der Eindruck bei der GDL verstärken, "dass die Bahn assistiert von Transnet einen Vernichtungsfeldzug gegen uns führt". Sollte die Bahn hingegen ein "tragfähiges Angebot" vorlegen, sei die GDL bereit, bis 31. Oktober die Friedenspflicht zu wahren.

Schell betonte, er erwarte am Montag ein Angebot, auf dessen Grundlage erfolgreich über einen eigenen Tarifvertrag für die Lokführer verhandelt werden kann. Bahnchef Hartmut Mehdorn hatte am Donnerstagabend ein neues Angebot der Bahn für Montag in Aussicht gestellt. Dessen ungeachtet streiken die GDL-Lokführer seit 2.00 Uhr. Nach Einschätzung der Gewerkschaft kam der Regionalverkehr bei DB Regio zu 85 Prozent zum Erliegen.

"Dass nicht alle Züge still stehen, war uns von vorne herein klar", sagte Schell mit Blick auf die verbeamteten Lokführer, die nicht streiken dürfen. Mit dem Arbeitskampfverlauf in den Ballungsräumen wie Leipzig-Halle, München oder Frankfurt am Main sei man aber "sehr sehr zufrieden".

Mit Blick auf das erwartete Angebot am Montag machte Schell klar, dass die Gewerkschaft nicht auf jeden Fall auf Lohnerhöhungen von 31 Prozent besteht. "Die 31 Prozent sind nicht relevant", sagte Schell. Erstes Ziel der Gewerkschaft sei es, über einen eigenständigen Tarifvertrag zu verhandeln.