Die Träger des Alternativen Nobelpreises 2007

"Lösungen für Probleme der Welt"

Es gibt sie, die Lösungen für die globalen Herausforderungen. "Die diesjährigen Right Livelihood Awards weisen auf vorhandene Lösungen für die Probleme dieser Welt hin", erklärt Jakob von Uexküll, Gründer des sogenannten "alternativen Nobelpreises". Die diesjährigen Preisträger engagieren sich in interkulturellen Konflikten, kämpfen gegen grüne Gentechnik und um Bildung und klimaschonende Infrastruktur für die Ärmsten.

 (DR)

Sowohl Christopher Weeramantry als auch Dekha Ibrahim Abdi hätten mit ihrer Arbeit demonstriert, wie Krieg und Terror durch das Völkerrecht und durch aktive Konfliktlösung verhindert werden können. Percy und Louise Schmeisers und die Firma Grameen Shakti hätten gezeigt, wie zwei unentbehrliche Bausteine unseres globalen Ökosystems, unsere landwirtschaftlichen Ressourcen und unser globales Klima, noch zu retten seien.

Lebenslange Arbeit für das Völkerrecht: Christoph Weeramantry
Ein weltweit geachteter Jurist und am besten bekannt für seine Stellungnahme als Richter am Internationalen Gerichtshof, in der er begründete, warum die Anwendung oder Drohung mit Nuklearwaffen immer gegen das Völkerrecht verstößt. Die Jury würdigt "seine lebenslange bahnbrechende Arbeit für die Stärkung und Ausweitung des Völkerrechts".

Einsatz an den Krisenherden der Welt: Dekha Ibrahim Abdi
Erfolgreich hat sie sich für Frieden und Konfliktlösung überall auf der Welt eingesetzt. Die Jury zeichnet sie aus, "weil sie in unterschiedlichen ethnischen und kulturellen Situationen gezeigt hat, wie religiöse und andere Differenzen sogar nach gewalttätigen Konflikten versöhnt werden können und wie in einem kooperativen Prozess Frieden und Entwicklung erreicht werden kann".

Eine Stimme für Rechte der Bauern: Percy and Louise Schmeiser
Sie haben die Welt auf die Gefahren für die Landwirtschaft und die Artenvielfalt aufmerksam gemacht, die von der zunehmenden Marktdominanz und dem aggressiven Marketing von Firmen ausgeht, die Saatgut gentechnisch manipulieren. Die Jury würdigt die Schmeisers "für ihren Mut bei der Verteidigung der Artenvielfalt und der Rechte der Bauern, and dafür, dass sie die derzeitige ökologisch und moralisch perverse Auslegung des Patentrechts in Frage stellen".

Fortschritt in allen Schichten: Die Firma Grameen Shakti
Sie hat gezeigt, wie durch schnelle und massive Verbreitung von Solartechnik eine kostengünstige und klimafreundliche Energieversorgung für die arme dörfliche Bevölkerung realisiert werden kann. Die Jury zeichnet Grameen Shakti aus, "weil sie in Tausenden bangladeschischen Dörfern eine nachhaltige Beleuchtung und Energieversorgung möglich gemacht haben, die die Gesundheit, Bildung und Produktivität fördert".

Der "Alternative Nobelpreis"
Die Right Livelihood Award Stiftung ist eine gemeinnützige schwedische Stiftung, die bisher 123 Preisträger aus 56 Ländern ausgezeichnet hat. Die Preisverleihung findet im Schwedischen Parlament mit Unterstützung von Parlamentariern aus allen politischen Parteien statt. Die Preise wurden 1980 von Jakob von Uexküll gegründet, um „jene zu ehren und zu unterstützen, die praktische und beispielhafte Antworten auf die dringendsten Herausforderungen unserer Zeit verwirklichen". Seit dem wird der Preis von privaten Spendern unterhalten. Der Right Livelihood Awards ist mit insgesamt 2 Millionen Schwedischen Kronen (ca. 220.000 Euro) dotiert.