Interkultureller Rat kritisiert Kirchen

Zur Woche der ausländischen Mitbürger

Kritik an der Haltung der beiden großen Kirchen gegenüber anderen Religionsgemeinschaften hat der Interkulturelle Rat geübt. Es gebe aktuelle Entwicklungen in den Kirchen, die weit hinter frühere Positionen zurückfielen, bemängelte der Rat am Samstag in Darmstadt. Das gelte insbesondere hinsichtlich des Verhältnisses zu den Muslimen. Als Beispiele nannte der Rat ein Positionspapier der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) vom November zum Verhältnis von Christen und Muslimen und "das Verdikt gemeinsamer multireligiöser Feiern", das einzelne Kardinäle ausgesprochen hätten.

 (DR)

Der Rat machte zugleich deutlich, das insgesamt gute Zusammenleben sei auch dem langjährigen Engagement der Kirchen für die Belange von Zuwanderern und Flüchtlingen, unabhängig von deren Herkunft oder Religion, zu verdanken. Das Gremium äußerte sich anlässlich der von den Kirchen getragenen bundesweiten Interkultrellen Woche/Woche der ausländischen Mitbürger. Sie war am Freitag in Frankfurt zentral mit einem ökumenischen Gottesdienst eröffnet worden.