Interkulturelle Woche eröffnet: Lehmann fordert Abbau von "Blockaden"

Solidarität statt Rassismus

Mit einem ökumenischen Gottesdienst in Frankfurt ist am Freitag die Interkulturelle Woche/Woche der ausländischen Mitbürger eröffnet worden. Ihr Motto lautet "Teilhaben - Teil werden!". Kardinal Karl Lehmann rief dazu auf, Hindernisse und Blockaden abzubauen, die eine gleichberechtigte Teilhabe der Zuwanderer am gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Leben erschwerten.

 (DR)

In einem gemeinsamen Aufruf zur Ausländerwoche verlangen die katholische, evangelische und griechisch-orthodoxe Kirche für Migranten Erleichterungen bei der Einbürgerung. Länger in Deutschland geduldete Zuwanderer sollten erweiterte Möglichkeiten bekommen, einen sicheren Aufenthaltsstatus zu erlangen. Mit Blick auf Familiennachzug und Abschiebungen pochen die Kirchen auf eine stärkere Beachtung des Schutzes von Ehe und Familie. Zudem sei einer "Chancenungleichheit" jugendlicher Migranten entgegenzuwirken.

Neben Lehmann standen dem Gottesdienst in Frankfurt der stellvertretende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), der thüringische Landesbischof Christoph Kähler, und der griechisch-orthodoxe Metropolit von Deutschland, Augoustinos, vor. Ein Grußwort sprach die Frauenbeauftragte der Islamischen Religionsgemeinschaft Hessen (IRH), Naime Cakir.

Der in Frankfurt ansässige Ökumenische Vorbereitungsausschuss für die jährliche Ausländerwoche rechnet mit insgesamt über 3.000 Veranstaltungen in mehr als 200 Kommunen. Der "Tag des Flüchtlings" im Rahmen der Ausländerwoche am nächsten Freitag hat das Leitwort "Flüchtlinge schützen - nicht abschieben!".