Der Generalsekretär der katholischen Friedensbewegung Pax Christi, Dr. Reinhard Voss, hält den bisherigen Kampf gegen den Terror für gescheitert

"Dialog statt Krieg gegen den Terror"

Er habe den Eindruck, dass die momentane Terrorpolitik die Welt in eine Spirale der Gewalt stürzt. Das sagte Voss heute im domradio-Interview. Auch sechs Jahre nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 sei El Kaida noch immer gefährlich. Deshalb fordere Pax Christi ein Umdenken in der Politik. Voss: „Bisher wird im Westen nur das Feindbild gepflegt.“

 (DR)

Voss empfiehlt stattdessen den Dialog: „Als der SPD-Vorsitzende Kurt Beck im Frühjahr anregte, mit gemäßigten Taliban zu reden, erntete er Hohn und Spott. Als beim Deutschen Evangelischen Kirchentag Kirchentagspräsident Reinhard Höppner das Gleiche forderte, war schon mehr Nachdenklichkeit da."

Pax Christi hat sich inzwischen auch für einen Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan ausgesprochen. Der Einsatz habe keine wesentlichen Fortschritte mehr gemacht. Zudem würden die beiden Mandate - Anti-Terror-Einsatz und Aufbaueinsatz - miteinander verknüpft. Das höhle das Aufbaukonzept aus, so Voss.

Im nächsten Jahr wird Pax Christi 60 Jahre alt. Das Jubiläum soll dann unter dem Motto „Dialog statt Krieg gegen den Terror" stehen. Voss: „Wir wollen damit eine Zeitansage machen (…). Wir lehnen Krieg als Instrument zur Konfliktlösung ab und fördern gewaltfreie Mittel."