ZdK-Generalsekretär zieht im domradio Zwischenfazit des Ökumenetreffens in Rumänien

"Ökumene ist wie ein Marathon"

Während Papst Benedikt XVI. am Wochenende Österreich besucht, geht im rumänischen Sibiu ein kirchliches Jahrzehntereignis zu Ende: die Dritte Europäische Ökumenische Versammlung. Im domradio-Interview zog der Generalsekretär des Zentralkomitees der Katholiken in Deutschland, Dr. Stefan Vesper, ein Zwischenfazit. Dabei verglich er die Ökumene mit einer olympischen Disziplin.

 (DR)

Katholische Laien hoffen auf veränderte Flüchtlingspolitik
Die katholischen Laien erwarten von der Dritten Europäischen Ökumenischen Versammlung (EÖV3) in Sibiu (Hermannstadt) ein klares Zeichen für eine großzügigere Flüchtlingspolitik. Europa solle ein Teil der Welt sein, "wo Leute respektiert werden und sich entwickeln können", sagte die Präsidentin des Europäischen Laienforums (ELF), Maria Draaijers, der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Sibiu. Im Umgang mit Ausländern müsse der christliche Begriff der Gastfreundschaft ernst genommen werden. Migration zählt zu den Hauptthemen der EÖV3. Bis Sonntag diskutieren in der rumänischen Stadt rund 1.500 Delegierte aus allen christlichen Konfessionen.

Draaijers zeigte sich zufrieden über den bisherigen Verlauf des Treffens. Als sehr gelungen bezeichnete die ELF-Präsidentin den inhaltlichen Auftakt. Zudem gebe es viel Zeit, um persönliche Kontakte zu knüpfen. Die Ökumenische Versammlung findet nach Basel 1989 und Graz 1997 erstmals in einem orthodox geprägten Land statt. Rumänien gehört seit Jahresbeginn der Europäischen Union an.

"Spaltung in Frankreich"
Das Verhältnis zwischen katholischem Klerus und Laien ist nach den Worten von Draaijers in Europa sehr unterschiedlich. Während es etwa in Frankreich eine Spaltung gebe, sei in Deutschland die Zusammenarbeit von Bischofskonferenz und Zentralkomitee der Katholiken sehr gut. Eine wichtige Aufgabe des Europäischen Laienforums sei es, die Laien in ihrem Zugang zu den Bischofskonferenzen zu unterstützen, "um über die Zukunft der Kirche mitreden zu können".

Das ELF vertritt nach eigenen Angaben rund 300 Millionen Katholiken in Europa. Draaijers, die als Pastoralreferentin in der Flüchtlingsseelsorge tätig ist, steht seit dem Jahr 2004 an der Spitze der Dachorganisation der nationalen Laienräte.