Kardinal: Patriarch Alexij II. schließt Treffen mit Papst nicht aus

Rätselraten um kirchliches Spitzentreffen

Ein Treffen zwischen Papst Benedikt XVI. und dem Moskauer orthodoxen Patriarchen Alexij II. wird wahrscheinlicher.
"Wir bewegen uns auf dieses Ziel zu, dürfen das Ereignis allerdings nicht forcieren", erklärte Kardinal Roger Etchegaray, der sich am Dienstag in Moskau aufhielt. Als vatikanischer Sondergesandter war er mit Alexij zusammengetroffen. Das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche schließt dem Kardinal zufolge ein Treffen mit Benedikt nicht aus.

 (DR)

Die Beziehungen zwischen der katholischen und der russisch-orthodoxen Kirche hätten sich deutlich verbessert, sagte Etchegaray. Der «echte und tiefe Dialog» müsse unbedingt fortgesetzt werden. Patriarch Alexij hatte Etchegaray allerdings auch auf zahlreiche Konflikte zwischen den beiden Konfessionen angesprochen. So rief Alexij den Vatikan dazu auf, von der "expansionistischen" Politik in den Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion Abstand zu nehmen

Sprecher der orthodoxen Kirche warnten deshalb vor übertriebenem
Optimismus: Es ist gut möglich, dass der Patriarch und der Papst über ein solches Treffen nachdenken, aber das bedeutet noch lange nicht, dass es in absehbarer Zeit stattfinden muss, kommentierte der stellvertretende Leiter des Pressedienstes im Moskauer Patriarchat, Michail Moisejew, die Äußerungen des Vatikan-Sondergesandten. Seit Jahren bereits widersetzt sich das Moskauer Patriarchat einem Treffen der Kirchenoberhäupter.