Bischof Mixa fordert für Moscheebauten Entgegenkommen der Muslime

Reicht auch ein schlichter Andachtsraum?

Der Augsburger Bischof Walter Mixa hat Muslime in Deutschland mit scharfen Worten dazu aufgerufen, sich für die Rechte von Christen in ihren Herkunftsländern einzusetzen. "In vornehmlich islamisch geprägten Ländern haben Christen heute noch so gut wie keine Daseinsberechtigung", sagte er der "Rheinischen Post". Wenn sich das nicht ändere, solle man in Deutschland auf repräsentative Moscheebauten verzichten.

 (DR)

"Dann muss es eben keine große Moschee sein mit hoch emporragenden, demonstrativ in Erscheinung tretenden Minaretten, dann reicht in einer christlich geprägten Kultur auch ein schlichter muslimischer Andachtsraum", so Mixa.

Muslime sähen neue Moscheen häufig als Zeichen für neu gewonnenes Gebiet, führte Mixa aus. "Als Militärbischof erlebe ich in Bosnien-Herzegowina oder Sarajevo, dass überall dort, wo Moscheen neu errichtet werden, dies als Zeichen für neu gewonnenes muslimisches Terrain begriffen wird, das nie mehr in anderer Weise verwendet werden darf." Der Bischof äußerte sich in diesem Zusammenhang auch skeptisch über einen EU-Beitritt der Türkei.

Der Islam habe ein anderes Menschenbild. Daher könne er sich einen Türkei-Beitritt nicht vorstellen. Der Staat sei ein wichtiger Partner Europas, aber kein europäisches Land. Christen seien sich zu wenig bewusst, wie fundamental die jüdisch-christliche Kultur Europa geprägt habe, betonte der Bischof.

"Kirche muss ihren Glauben deutlich herausstellen"
Zum Thema islamistische Gewalttäter sagte Mixa: "Auch wenn die Lehre Jesu Christi in Europas Geschichte nicht immer befolgt wurde", könne Gewalt aber nie mit dem Evangelien begründet werden. "Das ist im Hinblick auf gewisse Suren im Koran nicht so eindeutig." Muslimische Gelehrte müssten ihren Gläubigen daher klar machen, "dass der Glaube an Gott niemals einen Mord rechtfertigen kann". Die katholische Kirche müsse sich ihrerseits selbstkritisch fragen, ob sie in einer multikulturellen Gesellschaft "bei aller gebotenen Toleranz" ihre Glaubensüberzeugung deutlich genug herausstelle.