Mariele Millowitsch und Dompropst Feldhoff sind verwandt

"Sogar irgendwie mein Onkel"

Schauspielerin Mariele Millowitsch (51) hat in ihrer Ahnenreihe einen besonderen Verwandten entdeckt: Der Kölner Dompropst Norbert Feldhoff (67) ist ihr Cousin fünften Grades. "Ich fand es sehr lustig, als ich die Blutsverwandtschaft entdeckte", sagte sie am Mittwoch der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Köln. "Wir dachten immer, unsere Vorfahren seien nur Namensvetter. Doch in väterlicher Linie sind wir Cousin und Cousine, in mütterlicher ist er sogar irgendwie mein Onkel." Im domradio berichtet Feldhoff über den Moment der Erkenntnis.

 (DR)

Millowitsch entdeckte die Verwandtschaft mit dem Kirchenmann bei Ahnenforschungen für eine ZDF-Dokumentation, die der Sender am Mittwoch um 23.00 Uhr ausstrahlt. Inzwischen haben die beiden mit ihrer gemeinsamen Cousine Juliane Mergenbaum, die im Erzbistum Köln tätig ist, bei einem Mittagessen auf die besondere Beziehung angestoßen. Weitere Treffen sind geplant. "Wir schreiben uns auch lustige Mails. Gekannt haben wir uns allerdings vorher schon", so die Darstellerin. "Ich bin ja Mitglied im Dombauverein."

"Ich bin eine Christin"
Einen guten Draht zur Kirche habe sie schon immer gehabt, berichtete Millowitsch weiter. "Ich bin eine Christin. Ich glaube, dass es mehr gibt zwischen Himmel und Erde", so die Künstlerin. "Der Kirche würde allerdings eine Reform gut tun. Das muss ich dem Dompropst aber nicht sagen. Er weiß das selbst."

Interview mit Domprobst Norbert Feldhoff zu seiner Verwandtschaft mit Mariele Millowitsch

domradio: Norbert Feldhoff, sensationelle Neuigkeiten. Sie sind verwandt mit Familie Millowitsch?

Feldhoff: Ja, ich weiß schon seit längerer Zeit, dass die inzwischen leider verstorbene Frau von Willi Millowitsch eine geborene Feldhoff war - Gerda Feldhoff - aber ich hatte keine Ahnung, ob wir miteinander verwandt sind.

domradio: Wie kam Ihre Verwandtschaft denn ans Licht, hat das ZDF das aufgedeckt?

Feldhoff: Ja, das ZDF hat eine neue Serie in Arbeit, in der es um die Ahnen von Schauspielern geht. Mit Mariele Millowitsch wurde begonnen Ein Ansatz war, dass ihre Mutter Gerda Feldhoff ist. Daraufhin wurde ich gefragt, ob ich nicht etwas über meine Ahnen herausfinden könnte.

domradio: Bis in welche Zeit führt diese Verwandtschaft zurück?

Feldhoff: Wir mussten bis Mozart zurückgehen, bis ins 18. Jahrhundert. Und da gab es in der Tat ein Ehepaar - Johannes Feldhoff mit seiner Frau Anna Sybille Katharina geborene Niemand. Das sind die gemeinsamen Vorfahren.  

domradio: Welches verwandtschaftliche Verhältnis besteht da ganz genau?

Feldhoff: Das ist von meiner Seite sehr kompliziert, weil meine Mutter  - übrigens auch eine geborene Feldhoff - zwar sieben Jahre jünger war als mein Vater, gleichzeitig aber eine Generation älter. So bin ich sowohl über meine Mutter als auch über meinen Vater mit Mariele Millowitsch verwandt bin. Über den Vater bin ich in derselben Generation mit ihr verwandt - da sind wir entfernte Vettern und Cousinen.  Über meine Mutter bin ich quasi eine Generation älter, da bin ich so was wie ein Onkel.

domradio: Wie titulieren, wie bezeichnen Sie sich jetzt gegenseitig?

Feldhoff: Wir haben uns darauf verständigt - in meiner Großzügigkeit - dass sie nicht Onkel zu mir sagen muss. Wir duzen uns wie Vettern und Cousinen sich duzen.

domradio: Wie war das denn, als Sie sich das erste Mal richtig gegenüberstanden?

Feldhoff: Das erste Mal haben wir uns im Rahmen von „Zentraldombauverein" gesehen und über den Namen Feldhoff überhaupt nicht gesprochen. Als dann aber diese Serie produziert wurde kam sie nachmittags mit dem Filmteam in die Domprobstei und während die Aufnahmen gemacht wurden haben wir erst feststellen können - meine Recherchen verglichen mit ihren Recherchen - dass wir tatsächlich verwandt sind. Das ist wirklich in diesem Augenblick erst rausgekommen.

domradio: Aber Sie kannten Sie doch schon vorher über das Fernsehen. Haben Sie die Schauspielerin Mariele Millowitsch vorher eigentlich gemocht oder hatte sie bis dato ein eher distanziertes Verhältnis?

Feldhoff: Ich habe ihr, als die Kamera nicht mehr lief, gesagt, dass ich sie als Schauspielerin immer sehr gemocht habe. Daraufhin sagte sie, dass sei doch nur ein frommer Schmus. Ich entgegnete ihr, das sei ehrlich und sie meinte, das sei süß.

domradio: Gibt es denn jetzt eine Fortsetzung, treffen Sie sich weiterhin?

Feldhoff: Wir planen ein Familientreffen. Dazu kommt dann eine Cousine von Mariele, die früher eine Mitarbeiterin von mir war - Frau Dr. Julian Mergenbaum - deren Mutter ist eine Schwester von Mariele Millowitschs Mutter. Diese Frau lebt noch, sie ist die letzte ihrer Generation und genauso alt wie meine jüngste Schwester.

domradio: Haben Sie denn jemals etwas von diesem Schauspieler-Blut der Familie Millowitsch auch in sich gespürt?

Feldhoff: Das ist mir überhaupt nicht fremd. Ich hatte auch den Eindruck, dass ich Willi Millowitsch immer sympathisch war. Wir haben uns oft getroffen, miteinander gesprochen, zuletzt bei seinem großen Geburtstag. Dieser Kontakt Millowitsch - Feldhoff war - ungeahnt, dieser Verwandtschaft - da und wir hatten auch ähnliche Vorlieben für Lokale in Köln…