Hessischer Bischof Hein wirft katholischer Kirche Ignoranz vor

Missstimmung hält an

Scharfe Kritik an der katholischen Kirche hat der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Martin Hein, geübt. Die permanente Wiederholung der Alleinvertretungsansprüche der römisch-katholischen Kirche stifte keine theologische Klarheit, sondern zeuge vielmehr von der Ignoranz gegenüber der gelebten kirchlichen Wirklichkeit, betonte Hein am Dienstag in Kassel. Er reagierte damit auf das von Papst Benedikt XVI. gebilligte und in der vergangenen Woche von der Römischen Glaubenskongregation vorgelegte Dokument über die Einzigartigkeit der katholischen Kirche.

 (DR)

Dieses Dokument biete zwar nichts Neues, bleibe aber ärgerlich, so Hein. Der Bischof hob hervor, er wünsche sich, dass die Kirchen sich in ihrem Anderssein respektierten und die Vielfalt im christlichen Glauben als Reichtum und nicht als Mangel erlebten. Es sei zutiefst zu bedauern, dass der Vatikan hier offensichtlich anders denke.

In dem römischen Dokument mit dem Titel "Antworten auf Fragen zu einigen Aspekten bezüglich der Lehre über die Kirche" wird das Selbstverständnis der katholischen Kirche unterstrichen, wonach sie die wahre Kirche Christi "in der Fülle" ist.