Lkw begräbt zwei Jungen unter sich - Kindergruppe aus Nordrhein-Westfalen war unterwegs nach Ungarn

Urlaubsdrama auf der A3

Zwei Jungen aus Gelsenkirchen sind am Dienstagmorgen an der Autobahn-Rastanlage Bayerwald von einem Lastwagen getötet worden. Die Kinder im Alter von 11 und 14 Jahren aus einer Reisegruppe hatten hinter einer Leitplanke den Verkehr auf der Autobahn 3 beobachtet, als ein 40 Tonnen schwerer Lkw aus ungeklärter Ursache in Schleudern geriet, umkippte und auf der Leitplanke rund 150 Meter entlang schlitterte. Das Fahrzeug erfasste die Kinder und begrub sie unter sich. Ein 13-jähriger Junge wurde bei dem Unfall leicht verletzt. Der 68-jährige Lkw-Fahrer erlitt schwere Verletzungen.

 (DR)

Die Jungen waren mit einer Gruppe von Kindern und Jugendlichen aus Nordrhein-Westfalen zu einem Ferienlager nach Ungarn unterwegs. Zwei der insgesamt drei Busse machten laut Polizei gegen 3.00 Uhr Halt an der Rastanlage Bayerwald-Süd im Landkreis Straubing-Bogen. Die drei Jungen gingen während der Pause zu einem frei zugänglichen Bereich hinter der Leitplanke, als sich der Lkw näherte.
Der 40-Tonner schleuderte zunächst in die Mittelleitplanke und anschließend zurück über die Fahrbahn auf den rechten Seitenstreifen. Dort kippte das mit Autoteilen beladene Fahrzeug um und schlitterte auf die drei Jungen zu. Die beiden 11 und 14 Jahre alten Jungen starben noch an der Unfallstelle. Der 13-Jährige wurde zunächst in ein Krankenhaus eingeliefert, das der Junge im Laufe des Tages wieder verlassen konnte. Der Fahrer des Lkw befand sich weiter in einer Klinik.
Die Ferienfahrt, an der rund 160 Kinder und Jugendliche im Alter von 7 bis 18 Jahren sowie etwa 40 Erwachsende teilnahmen, wurde vom Jugendverband Die Falken organisiert. Die Teilnehmer stammen nach Angaben der Veranstalter überwiegend aus Recklinghausen und dem Hochsauerlandkreis. Alle Businsassen wurden nach dem Unfall in Straubing von Notfallseelsorgern betreut.
Nachdem zunächst unklar war, ob die Gruppe ihre Fahrt fortsetzen würde, machte sich ein Teil der Reisenden am Nachmittag auf den Weg nach Ungarn. "Viele von denen, die die Toten gekannt hatten, fuhren aber aus nachvollziehbaren Gründen zurück nach Nordrhein-Westfalen", sagte ein Polizeisprecher.
Die Autobahn in Richtung Passau war bis zum frühen Nachmittag gesperrt. Der Verkehr wurde zwischenzeitlich über die Rastanlage umgeleitet. Den Sachschaden bezifferte die Polizei auf rund 250 000 Euro.