Beschädigtes Kölner Dionysos-Mosaik ist zu einem Drittel restauriert

Sisyphos trifft Dionysos

Das im Januar beim Orkan "Kyrill" stark beschädigte Dionysos-Mosaik im Römisch-Germanischen Museum Köln ist zu etwa einem Drittel restauriert. Rund 20 Studenten des Fachbereichs Konservierung und Restaurierung der Fachhochschule Erfurt haben das Bodenkunstwerk gründlich gereinigt, einen Teil der ausgebrochenen Steine wieder eingesetzt und Kratzer beseitigt.

 (DR)

"Die Erfurter Studierenden haben sehr gute Arbeit geleistet. Wir sind sehr zufrieden", sagte die stellvertretende Museumsleiterin Friederike Naumann-Steckner der Nachrichtenagentur ddp. Die Nachwuchswissenschaftler nutzten für ihre Arbeiten ein zweiwöchiges Semesterprojekt. Naumann-Steckner geht davon aus, dass noch mindestens zwei 14-tägige Einsätze erforderlich sind, ehe das Mosaik wieder hergestellt ist.

Die weltbekannte Arbeit war am 18. Januar erheblich in Mitleidenschaft gezogen worden. Umherfliegende Holzabdeckungen eines nahe gelegenen Brunnens hatten drei große Fenster des Museums durchschlagen. Die bis zu 70 Kilogramm schweren Holzbohlen und die Sperrholzplatten fielen ebenso wie die Glasscherben der Fenster auf das 75 Quadratmeter große Mosaik. Dabei entstanden zahlreiche tiefe Kratzer. Das namensgebende Bildmotiv, der betrunkene und von einem Satyr gestützte Dionysos, blieb im Gegensatz zu seiner Umgebung nahezu unversehrt.

Das Dionysos-Mosaik war 1941 bei Bauarbeiten für einen Luftschutzbunker am Kölner Dom freigelegt worden. Später wurde das Römisch-Germanische Museum um das Fundstück herumgebaut. Das Mosaik gilt als einer größten und besterhaltenen römischen Böden nördlich der Alpen. Sein Wert wird mit etwa 15 Millionen Euro angegeben.

ddp/map/wsd

170619 Jul 07