Kölner Dom: Ende Juli neuer Teppich für Altarpodest

Keine Auslegware

Wenige Wochen vor Einweihung des neuen Fensters von Gerhard Richter erhält der Kölner Dom ein weiteres Werk zeitgenössischer Kunst. Ein Teppich nach Entwürfen des Nürnberger Textilkünstlers Hanns Herpich soll bald das hölzerne Altarpodest in der Domvierung bedecken. Herpich hat schon zahlreiche Teppiche für Kirchenbauten entworfen.

 (DR)

Dom: Bereits zwei bedeutende Teppiche
Ende des Monats wird das Werk vorgestellt, wie die Dombauverwaltung am Montag in Köln mitteilte. Herpich habe einen Entwurf vorgelegt, der der Würde des Ortes angemessen sei, hieß es. In der Mitte des Gotteshauses habe man nicht auf Auslegware zurückgreifen wollen.

Der Dom besitze zwar zwei bedeutende Teppiche von Johann Anton Ramboux (1790-1866) und Peter Hecker (1884-1971), erläuterte die Dombauverwaltung. Doch die Arbeiten seien nicht für die heutige Gestaltung des Altarraumes geschaffen. Eine Dauernutzung des Ramboux-Teppiches sei auch aus konservatorischen Gründen nicht zu vertreten. Darum habe Dombaumeisterin Barbara Schock-Werner dem Metropolitankapitel vorgeschlagen, einen renommierten Künstler wie den Nürnberger Professor Herpich um einen Entwurf zu bitten.

Viel Erfahrung mit Kirchenteppichen
Herpich hat schon zahlreiche Teppiche für Kirchenbauten entworfen. Er war bis zu seiner Emeritierung 1999 Inhaber des Lehrstuhles für Textilkunst an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg. Von 1995 bis 1999 war er auch deren Präsident. Von Herpich stammen die Wandteppiche mit "13 Fahnen" der Bundesländer in der Frankfurter Paulskirche.

Mit der Ausführung im Kölner Dom wurde die Firma JAB Anstoetz Teppiche in Roedding bei Bielefeld beauftragt. Sie hat auch einen Teppich für den Berliner Dom hergestellt.