Musical über die heilige Landgräfin hat Premiere

Elisabeth Superstar

Eine Heilige als Superstar: Wenn die große Landesausstellung über Elisabeth von Thüringen (1207-1231) am Samstag den ersten Besucheransturm hinter sich hat, steht die Landgräfin auch im Eisenacher Landestheater im Mittelpunkt. Dann hat das neue Musical über sie Premiere. Der Erfolg scheint vorprogrammiert.

 (DR)

Vor allem geht es um Gefühl
Schon mit "Bonifatius" über den "Apostel der Deutschen" landete die spotlight-Musicalproduktion 2004 einen Publikumsrenner mit religiösem Hintergrund. Auch in Eisenach verspricht das Unternehmen aus dem hessischen Künzell aufwändige Kostüme, spektakuläre Choreographien sowie atemberaubende Licht- und Klangeffekte.

Produktionsleiter Peter Scholz kündigt eine Mischung aus klassischen und rockig-poppigen Elementen an, durchsetzt von mittelalterlichen Klängen. Dass es vor allem um Gefühl geht, verrät schon der Titel: "Elisabeth - Der verhängnisvolle Traum von Liebe".

Wechselhaftes Schicksal
Anlass des Musicals ist das Gedenkjahr zum 800. Geburtstag Elisabeths. In zwei Akten lernt der Zuschauer das wechselhafte Schicksal der ungarischen Königstochter kennen: ihre glücklichen Ehejahre an der Seite des Thüringer Landgrafen, ihre wachsende Sorge für Arme und Kranke, ihr radikaler Bruch mit dem höfischen Leben und früher Tod. Großen Raum nimmt auch das problematische Verhältnis Elisabeths zu ihrem spirituellen Führer ein, dem Kreuzzugsprediger Konrad von Marburg.

Eingebettet ist die musikalische Biografie in eine Rahmenhandlung mit zwei ebenfalls berühmten Protagonisten: Wolfram von Eschenbach und Walter von der Vogelweide. Die Minnesänger streiten um die Frage, ob Elisabeths Leben eher wahrheitsgemäß oder in dichterischer Freiheit erzählt werden sollte.

Bereits auf dem richtigen Kurs
Als besonderen Reiz sehen es die Produzenten und teils renommierten Musical-Darsteller, dass sie das Stück am historischen Ort aufführen. Elisabeth verbrachte die meiste Zeit ihres Lebens auf der Wartburg über der Stadt, dort traten die beiden Barden auch während des berühmten "Sängerkriegs" gegeneinander an.

Kommerziell ist die eine Million Euro teure Produktion offenbar bereits auf dem richtigen Kurs. Die ursprünglich vorgesehenen 45.000 Tickets sind nach Angaben des Unternehmens schon größtenteils verkauft. Bis zum 15. September sind nahezu täglich Aufführungen geplant. Man darf gespannt sein, ob "Elisabeth" wie "Bonifatius" zum Musical des Jahres gekürt wird.