Festakt in Berlin

Leid als Leid anerkannt

Bundespräsident Horst Köhler hat zum Abschluss der Entschädigungszahlungen an frühere NS-Zwangsarbeiter die Arbeit der zuständigen Bundesstiftung gewürdigt. "Mehr als anderthalb Millionen Opfer der nationalsozialistischen Herrschaft haben nun wenigstens eine symbolische materielle Entschädigung bekommen", sagte Köhler bei einem Festakt am Dienstag im Berliner Schloss Bellevue. Damit sei zugleich ihr Schicksal als Opfer des NS-Regimes öffentlich anerkannt worden.

 (DR)

Köhler sagte weiter, das Schicksal der Zwangsarbeiter stelle ein besonders bezeichnendes Kapitel in der Schreckensgeschichte des Nationalsozialismus dar. Menschen in den besetzten Ländern seien nicht nur aus ideologischen und rassistischen Motiven terrorisiert, sondern auch massiv ökonomisch ausgebeutet worden. Weil davon letztlich viele Deutsche profitiert hätten, sei es richtig und sinnvoll gewesen, dass deutsche Wirtschaft und Staat sich zu gleichen Teilen zu einer Entschädigung verpflichtet hätten, so der Bundespräsident.

Leid könne zwar mit Geld nicht wirklich "entschädigt" werden, sagte Köhler: "Aber diese von der Stiftung erbrachten Leistungen haben doch dazu beigetragen, dass Leid als Leid anerkannt wurde und Schuld und Verantwortung auch einen materiell spürbaren Ausdruck bekamen."