Generalsekretärin Ellen Ueberschär zur Eröffnung des Kirchentags

Im christlichen Glauben steckt Kraft

Die Folgen der Globalisierung und der Dialog mit anderen Konfessionen und Glaubensrichtungen sind die zentralen Themen des 31. Deutschen Evangelischen Kirchentages in Köln. "Dieser Kirchentag wird das öffentliche Antlitz des Protestantismus in seiner politischen und spirituellen Vielfalt zeigen", sagte Generalsekretärin Ellen Ueberschär am Mittwoch vor der Eröffnung des Gläubigentreffens.

 (DR)

Kirchentag bedeute, "nach der Wahrheit unter den Bedingungen der Freiheit zu suchen", hob Ueberschär hervor und verwies auf den zeitgleich stattfindenden G8-Gipfel in Heiligendamm: "Der Zaun, der die politischen Führungseliten von den Kritikern der Globalisierung trennt, ist zum Symbol für die Spaltung der Weltgesellschaft geworden." Der Kirchentag wolle ein deutliches Zeichen setzen gegen die Frontenbildung in der Debatte um die Globalisierung.

"Ich hoffe, dass der Kirchentag zeigt, wie viel glaubende, verändernde und heilende Kraft im christlichen Glauben und im Protestantismus steckt", erklärte der Präses der gastgebenden Evangelischen Kirche im Rheinland, Nikolaus Schneider. Auch bräuchten die Menschen Orientierung, wie sie die Zukunft der Welt gestalten sollten: "Was wir dabei als gut und richtig erkennen, erbitten wir nicht zuletzt auch für die politisch Verantwortlichen der G8-Staaten", sagte Schneider weiter.

Kölner Gastfreundschaft
Kirchentagspräsident Reinhard Höppner lobte die Gastfreundschaft der Kölner. "Wir sind in Köln mit offenen Armen aufgenommen worden. Es ist überall zu spüren: Die Stadt freut sich auf den Kirchentag", betonte Höppner. Man sei in ökumenischer Weite aufgenommen worden von Christen, die sich nicht nach Konfessionen auseinander dividieren ließen.

Gemeinsames Abendmahl schmerzlich vermissen
Allerdings gebe es auch Trennendes, räumte der Kirchentagspräsident ein: "Das gemeinsame Abendmahl werden wir schmerzlich vermissen. Das gemeinsame Nachdenken über unsere Verantwortung in der Welt wird uns umso intensiver zusammen bringen." Köln sei eine Station auf dem Weg zum zweiten ökumenischen Kirchentag 2010 in München.