Unicef: Zwei Millionen irakische Kinder auf der Flucht

Ein Kindheit in Angst und Schrecken

Das UN-Kinderhilfswerk Unicef ist in großer Sorge um die Kinder im Irak. Die Lebensbedingungen hätten sich dramatisch verschlechtert, erklärte Unicef am Mittwoch in Köln. Jedes fünfte Kind sei mangelernährt, mehr als zwei Drittel aller Kinder habe keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Aus Angst vor der anhaltenden Gewalt hätten mittlerweile vier Millionen Iraker ihre Heimat verlassen. Auch zwei Millionen Kinder befänden sich auf der Flucht.

 (DR)

"Bombenexplosionen, Entführungen und Kämpfe bestimmen den Alltag in weiten Teilen des Landes", so das Hilfswerk. Erschwerend komme hinzu, dass auch viele Ärzte, Krankenschwestern und Lehrer im Irak geflüchtet seien, so Unicef. Deren Fürsorge fehle den Kindern, die oft bereits ihre Väter verloren hätten.

Das Kinderhilfswerk befürchtet darüber hinaus, dass es in den bevorstehenden Sommermonaten auf Grund der weitgehend zerstörten
Wasser- und Abwassersysteme zu Choleraausbrüchen komme. In der vergangenen Woche seien bereits erste Verdachtsfälle gemeldet worden. Humanitäre Hilfe sei deshalb für jedes einzelne Kind im Irak wichtig.

3,6 Millionen Kinder geimpft
Nach eigenen Angaben hat Unicef in den vergangenen Wochen gemeinsam mit der Weltgesundheitsorganisation 3,6 Millionen irakische Kinder gegen Masern, Mumps und Röteln geimpft. Darüber hinaus seien 4,7 Millionen Grundschulkinder mit Schulmaterial versorgt worden. Außerdem hätten Tausende mangelernährte Kinder Zusatznahrung erhalten.