pax christi äußert im domradio Kritik am staatlichen Umgang mit Globalisierungsgegnern

„Jeder, der den Kapitalismus kritisiert, wird als Terrorist abgestempelt“

 (DR)

Im Vorfeld des G8-Gipfels Anfang Juni in Heiligendamm nimmt die Kritik am Vorgehen der Sicherheitsbehörden weiter zu. Im domradio warf Heribert Bötcher, Mitglied der Kommission "Globalisierung und Weltwirtschaft" bei pax christi der Regierung eine "Überreaktion" vor, „die in keinem Maß mehr zum Anlass steht und die politisch darauf zielt, Globalisierungskritiker zu diskreditieren, indem sie in eine terroristische Ecke gestellt werden“.

Auf staatlicher Seite werde verkannt, dass die Globalisierung massive soziale Probleme mit sich bringt. „Aber die sozialen Probleme werden nicht diskutiert, sondern nur als Sicherheitsproblem wahrgenommen.“ Bötcher kritisierte darüber hinaus, es seien gerade die staatlichen Maßnahmen, die „der Eskalation der Gewalt“ Nachschub verleihen würden.

Man werde sich von diesem Maßnahmen jedoch nicht einschüchtern lassen. Im Gegenteil habe man zu Demonstrationen aufgerufen und plane auch einen Workshop während des G8-Gipfels. Dabei werde man die „Herausforderung, sich dem Kapitalismus als einem System zu stellen, das immer mehr Menschen in die Armut treibt“ annehmen und ganz besonders auch die jüdisch-christliche Perspektive beleuchten: “Für uns als christliche Friedensbewegung ist das also sowohl ein soziales, ein politisches Problem – aber auch ein theologisches, das uns direkt als Christen von unserer christlichen Identität herausfordert“.