Flüchtlingsrat fordert Schutz für letztjährigen Friedenspreisträger

Von Nazis bedroht

Anlässlich der Bekanntgabe der diesjährigen Träger des Aachener Friedenspreises am Dienstag hat der Flüchtlingsrat NRW Schutz für den letztjährigen Preisträger gefordert: Frank Gockel engagiert sich für Menschen in Abschiebehaft. Doch Rechtsextremen bedrohen ihn und seine Arbeit aufs Ärgste. Und erhält keine staatliche Hilfe.

 (DR)

Polizei und Landesregierung: Nicht zum Handeln veranlasst
Obwohl er sich wegen Morddrohungen von Rechtsextremen verstecken müsse, sähen sich bislang weder Polizei noch Landesregierung zum Handeln veranlasst, kritisierte der Flüchtlingsrat NRW am Dienstag in Essen. Die Organisation forderte, Gockel "wirksamen Schutz zu bieten" und energisch gegen rechtsextreme Vereinigungen vorzugehen.

Gockel ist Vorsitzender des Vereins "Hilfe für Menschen in Abschiebehaft Büren". Der Verein wurde er im vergangenen Jahr mit dem Aachener Friedenspreis ausgezeichnet. Gockel sei außerdem stark in der Bekämpfung von Rassismus und Antisemitismus engagiert, erläuterte der Flüchtlingsrat weiter. Sein Einsatz habe dazu geführt, dass ihn die Neonazis mit dem Tod bedrohen und im Internet dazu aufriefen, ihn "aufzuspüren". Gockel wird nach Angaben des Flüchtlingsrates von der in Niedersachsen ansässigen "Nationalen Offensive Schauburg" bedroht.

Anlässlich eines Aufmarsches der niedersächsischen Rechtsextremen in Paderborn Ende April hatte Gockel eine Gegendemonstration angemeldet.
Seitdem hätten sich die Drohungen veschärft, wie Gockel dem epd sagte.