Papst und Irans Expräsident mit Nahost-Appell an UN

Es braucht starke Initiativen

Papst Benedikt XVI. hat am Freitag im Vatikan den früheren iranischen Staatspräsidenten Mohammed Khatami empfangen. Beide haben in einer abschließenden Erklärung die internationale Gemeinschaft zu neuen vertrauensbildenden Initiativen im Nahen Osten aufgefordert. Es brauche "starke Initiativen", wie es sie etwa derzeit bei den Verhandlungen in Scharm El Scheich gebe.

 (DR)

Weiteres Thema: Dialog der Kulturen
Beide Seiten unterstrichen die Notwendigkeit, zu ernsthaften Verhandlungen zu kommen, die den Interessen aller Beteiligten und dem internationalen Recht Rechnung trügen.

Weiteres Thema in den Gesprächen Khatamis mit Benedikt XVI., Kardinal-Staatssekretär Tarcisio Bertone und Außenminister Dominique Mamberti sei der Dialog der Kulturen gewesen. Dabei gehe es darum, die gravierenden Spannungen der Gegenwart zu überwinden und den Frieden unter den Völkern zu fördern. Ferner seien die Probleme der christlichen Minderheiten im Nahen Osten und im Iran zur Sprache gekommen.

Besuch ursprünglich für vergangenen Herbst geplant
Der Vatikan-Besuch Khatamis war ursprünglich für den vergangenen Herbst geplant, wurde dann jedoch verschoben, vermutlich im Zuge der Auseinandersetzungen um den Regensburger Vortrag des Papstes.

Khatami sagte vor der Audienz, leider seien die vielen Verletzungen in der Welt nicht leicht zu heilen. Ein Treffen allein reiche dazu nicht aus. Es gebe jedoch gemeinsame Anstrengungen zur Heilung, und darin setze er sein Vertrauen, so der iranische Ex-Präsident bei einem Symposion an der römischen Gregoriana-Universität.