3. Klimabericht der Vereinten Nationen veröffentlicht

Die Erde ist noch zu retten

Lange ein Nischenthema, rückte der Klimawandel in diesem Jahr in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Mit verantwortlich: der Weltklimareport der Vereinten Nationen. Im Februar und April warnten die Teile eins und zwei vor den Folgen der aktuellen Umweltpolitik. Am Freitag wurde der dritte Abschnitt des Berichts veröffentlicht. Der Teil, der Hoffnung machen soll. Aber die Zeit drängt.

 (DR)

UNEP: Eine Stabilisierung der Atmosphäre ist machbar
Die UN-Umweltorganisation UNEP hält ein Abwenden der Klimakatastrophe durch gemeinschaftlich Anstrengungen für möglichen. Unmittelbar vor Veröffentlichung des dritten Teils des Weltklimareports sagte der Exekutivdirektor des UN-Umweltprogramms, Achim Steiner, der "Bild"-Zeitung (Freitagausgabe): "Eine Stabilisierung der Atmosphäre ist machbar." Bis 2020 könne ein Drittel aller Treibhausgase eingespart werden, vor allem durch gezielte Nutzung erneuerbarer Energien und verbesserte Energieeffizienz von Gebäuden.

Entsprechende Maßnahmen würden zwar zunächst Investitionen erfordern, die sich später aber gesamtwirtschaftlich rentierten. "Unter dem Strich könnte die Kostenbilanz positiv sein - wenn man einrechnet, dass es den Menschen, dem Boden, dem Wasser und dem Wald dadurch besser gehen wird", argumentierte Steiner.

BUND: Nicht aufs falsche Pferd setzen
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) warnt davor, beim Klimaschutz aufs falsche Pferd zu setzen. Atomreaktoren, so genannte CO2-freie Kohlekraftwerke oder das Verbrennen von Biosprit in ineffizienten Automotoren seien keine geeigneten Maßnahmen gegen die Klimaerwärmung.

Die IPCC-Vorschläge, mit dem entschlossenen Ausbau der erneuerbaren Energien und der Kraft-Wärme-Kopplung sowie durch entscheidende Verbesserungen bei der Energieeffizienz mehr Klimaschutz zu erreichen, wiesen hingegen in die richtige Richtung.