Art Cologne erstmals im Frühjahr

Kunstspektakel in Köln

Moderne und zeitgenössische Kunst steht im Mittelpunkt der Art Cologne, die am Mittwoch in Köln beginnt. Erstmals in ihrer vierzigjährigen Geschichte findet die traditionsreiche Kunstmesse im Frühjahr statt. Art Cologne Direktor Gérard A. Goodrow sieht die Veranstaltung durch die Terminverlegung deutlich gestärkt: "Die Art Cologne mischt im internationalen Gerangel der Kunstmessen wieder kräftig mit. Sie hat in der internationalen Kunstszene unüberhörbar wieder Fuß gefasst", erklärte Goodrow am Dienstag in Köln. Die älteste Kunstmesse der Welt öffnete bislang seit der Erstausgabe 1967 stets im Herbst.

 (DR)

Bis Sonntag stellen rund renommierte 190 Galerien aus dem In- und Ausland ihre Künstler vor. Die Koelnmesse erwartet wieder rund 70 000 Interessenten.

Goodrow verwies auf zahlreiche internationale Galerien, die erstmals oder nach längerer Auszeit wieder in Köln vertreten sind. "Dass sie da sind, zeigt doch eins ganz deutlich: Die Markt- und Kommunikationsplattform Art Cologne ist überaus interessant".

Trotz der Terminverlegung habe die Messe ihre traditionelle Stärke behalten. "Das gilt insbesondere auch für das Angebot an Nachkriegskunst, die nur in Köln in dieser Breite und Tiefe gezeigt wird", betonte der Direktor. Wie in den Vorjahren würden auch junge Künstler und Galerien gezielt gefördert, aber auch an zu Unrecht vergessene Künstler erinnert.

Oliver P. Kuhrt von der Koelnmesse räumte am Dienstag ein, dass die Terminverlegung nicht unumstritten sei. Letztendlich habe eine Befragung führende internationaler Galeristen und Kunstmarktkenner den Ausschlag gegeben: "Messen sind im Idealfall Spiegelbilder des Marktes, sie haben sich den Änderungen dieses Marktes, den sie abbilden wollen, anzupassen", sagte Kuhrt, der die Terminänderung als die "wohl einschneidendste und radikalste" Neuheit in der Geschichte der Art Cologne bezeichnete. Sie sei aber auch ein Symbol dafür, dass sich in Köln sehr viel tut.

Allerdings wolle man auch nicht verschweigen, dass der eine oder andere Namen fehle: "Die einen, weil sie der Terminverschiebung skeptisch gegenüber stehen und erst einmal abwarten wollen, die anderen, weil sie befürchten, zwei Kunstmessen in Köln in einem Abstand von nur sechs Monaten logistisch nicht bewältigen zu können", betonte Kuhrt. Die letzte Art Cologne zum traditionellen Termin hatte erst im Herbst statt gefunden. Er sei sich sicher, die Galeristen von der Richtigkeit des Frühjahrstermins überzeugen zu können, sagte der Messe-Geschäftsführer.

Die Art Cologne ist vom 18. bis 22. April von 12.00 bis 20.00 Uhr geöffnet. Die Tageskarte kostet 20 Euro, ermäßigt 14 Euro.