Weltweit 43 Kriege und bewaffnete Konflikte

Traurige Bilanz

Nach Untersuchungen der Arbeitsgemeinschaft Kriegsursachenforschung der Universität Hamburg sind im Jahr 2006 weltweit 43 Kriege und bewaffnete Konflikte geführt worden. Gegenüber 2005 ist ihre Zahl damit konstant geblieben. Die Zahl der reinen Kriege liegt den Angaben zufolge seit 2002 unter 30 und damit auf dem niedrigsten Stand seit Mitte der sechziger Jahre. Seinen Höhepunkt habe das Kriegsgeschehen 1992 mit 55 Kriegen gehabt.

 (DR)

Die von organisierten Kämpfen am stärksten betroffenen Regionen sind nach wie vor Asien mit 16 und Afrika mit zwölf kriegerischen Konflikten. Im Vorderen und Mittleren Orient waren es elf, in Lateinamerika vier. Damit bestätigte sich auch für 2006 die seit 1945 beobachtete Ungleichverteilung des weltweiten Kriegsgeschehens. Weit über 90 Prozent aller Kriege finden in der so genannten «Dritten Welt» statt.

Als "Krieg" definiert das Uni-Institut einen gewaltsamen Massenkonflikt, bei dem mindestens zwei bewaffnete Streitkräfte mit einem Mindestmaß an zentralgelenkter Organisation beteiligt sind. Die militärischen Handlungen finden dabei mit einer gewissen Regelmäßigkeit und Dauer statt.

Kriege gelten als beendet, wenn Kämpfe mindestens für ein Jahr eingestellt oder unterhalb der Schwelle der Kriegsdefinition fortgeführt werden. "Bewaffnete Konflikte" sind gewaltsame Auseinandersetzungen, bei denen die Kriterien der Kriegsdefinition nicht in vollem Umfang erfüllt sind.