Über 1.000 Todesopfer in Somalia - UN und Hilfswerke rufen zu Spenden für Kriegsopfer auf

Ein Land versinkt im Chaos

Knapp 1.100 Menschen sind bei Gefechten zwischen äthiopischen Soldaten und islamistischen Kämpfern in der somalischen Hauptstadt Mogadischu ums Leben gekommen. Die Regierung in Addis Abeba begründete ihr Eingreifen damit, dass die Islamisten ihren Kampf auf äthiopisches Territorium auszuweiten drohten. Augenzeugen berichteten von schwerem Artilleriefeuer im Norden Mogadischus. Tausende Bewohner der somalischen Hauptstadt flohen ins Umland.

 (DR)

Ein Sprecher des Koordinierungsbüros für humanitäre Hilfe der UN (OCHA) in Somalia schätzte die Zahl der Flüchtlinge in den vergangenen Wochen auf mindestens 200.000. Wegen der anhaltenden Kämpfe sei es kaum möglich, sie ausreichend zu versorgen.

Somalia hat seit der Flucht des Diktators Siad Barre 1991 keine zentrale Regierung mehr. Eine Allianz aus Truppen der Übergangsregierung und der äthiopischen Armee hatte Ende vergangenen Jahres islamistische Milizen vertrieben, die Somalia ein halbes Jahr lang regiert hatten.

UN und Hilfswerke rufen zu Spenden für Kriegsopfer auf
Kirchliche Hilfswerke haben zu Spenden für die Kriegsopfer in Somalia aufgerufen. Die Vereinten Nationen warnen vor einer Flüchtlingkatastrophe. Die Diakonie Katastrophenhilfe und Caritas international unterstützten in Zusammenarbeit mit dem Auswärtigen Amt die Menschen in Somalia in den vergangenen Monaten bereits mit über einer Million Euro.