Koordinator: Arbeit der Hilfsorganisationen gefährdet

UN warnt vor Zusammenbruch im Sudan

Die Vereinten Nationen haben vor einem Zusammenbruch der humanitären Hilfe in Darfur gewarnt. "Ein größerer Zwischenfall reicht, um die Arbeit der Hilfsorganisationen kollabieren zu lassen", sagte der UN-Koordinator für humanitäre Hilfe, John Holmes, am Montag bei seinem ersten Besuch in der westsudanesischen Region dem britischen Rundfunksender BBC.

 (DR)

Anhaltende Gefechte
In Darfur sind mehr als 2,5 Millionen Bürgerkriegsflüchtlinge von internationaler Hilfe abhängig. Die Stimmung der Hilfsorganisationen und ihrer Mitarbeiter sei auf einem Tiefpunkt, sagte UN-Koordinator Holmes. Anhaltende Gefechte und die Blockadehaltung der sudanesischen Regierung erschwerten die Arbeit vor Ort. Holmes war am Samstag von sudanesischen Soldaten daran gehindert worden, ein Flüchtlingslager zu betreten. Für Montag waren Gespräche zwischen Holmes und Vertretern der sudanesischen Regierung geplant.

Seit Beginn des Darfur-Konflikts 2002 sind nach UN-Schätzungen mehr als 200.000 Menschen umgekommen. In der Region kämpfen Rebellen für Autonomie. Die sudanesische Armee und mit ihr verbündete Dschandschawid-Milizen werden für einen Großteil der Massaker an Zivilisten verantwortlich gemacht. Einer Militärmission unter Mandat der Afrikanischen Union ist es bislang nicht gelungen, die Region zu befrieden.