41. Jahrestag der Enzyklika "Populorum Progressio"

Papst Paul VI: "Armen Brüdern in den Entwicklungsländern helfen"

Auch über 40 Jahre nach ihrem Erscheinen der berühmten Sozialenzyklika
ist ihre Aussage aktuell wie selten zuvor. Der entwicklungspolitische Sprecher des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Peter Weiß, nennt das Werk "geradezu prophetisch". Paul VI. habe damit die Herausforderung der Armutsbekämpfung unter den Bedingungen der Globalisierung formuliert. "Die Enzyklika nimmt reiche Länder in die Pflicht, sagte Prof. Dr. Michael Sievernich SJ; Pastoraltheologe in Mainz, im domradio Interview.

 (DR)

Enzyklika war "geradezu prophetisch"
"Auch über 40 Jahre nach ihrem Erscheinen mahnt die Enzyklika die Verantwortlichen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sowie alle Menschen, sich konsequent für die Bekämpfung der Armut einzusetzen", betonte Peter Weiß vom Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK). Zentral sei vor allem der in der Enzyklika verwendete Entwicklungsbegriff, der eine rein ökonomische Sichtweise übersteige. Für Weiß hat der Papst damit einen Perspektivwechsel vorgenommen, der aus der Nähe zu den Armen deren Ängste, Sorgen, Sehnsüchte und Hoffnungen tiefer begreifen lasse.

"Aktueller denn je"
Der Generalsekretär des Internationalen Kolpingwerks, Hubert Tintelott, bezeichnete die Enzyklika als "heute aktueller denn je". Er forderte die Bundesregierung in diesem Zusammenhang dazu auf, die Entwicklungshilfe wie angekündigt bis zum Jahr 2015 auf 0,7 Prozent des Bruttosozialprodukts zu erhöhen.

Die Enzyklika "Populorum Progressio" (Der Fortschritt der Völker) würde am 26. März 1967 von Paul VI. veröffentlicht. Darin forderte der Papst "alle Menschen guten Willens" in den reichen Ländern dazu auf, den armen Brüdern in den Entwicklungsländern zu helfen.