Evangelische Kirchen fordern mehr Gerechtigkeit in Europa

Armut und soziale Ausgrenzung bekämpfen

Die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa
(GEKE) fordert zum 50. Jahrestag der Römischen Verträge mehr Gerechtigkeit und Demokratie in der EU. Zwar sei "die Vision eines freien und geeinten Europa in einem Maße verwirklicht worden, das vor 50 Jahren den meisten undenkbar schien", heißt es in einer am Dienstag in Wien veröffentlichten Erklärung. Trotz aller wirtschaftlichen Erfolge lebten aber noch immer fast 80 Millionen Menschen in der EU an der Armutsgrenze. Jedes fünfte Kind sei von Armut bedroht, und mehr als 17 Millionen Europäer seien arbeitslos.

 (DR)

Die Dachorganisation von 105 protestantischen Kirchen in Europa formuliert fünf "Glück-Wünsche" für die Zukunft des Kontinents.
Unter anderem sprechen sie sich für eine Beitritts-Perspektive für die Staaten des westlichen Balkans aus, um in dieser Region Frieden zu schaffen. Zudem brauche es innerhalb der EU mehr demokratische Beteiligungsmöglichkeiten der Bürger sowie eine tragfähige kulturelle Identität.

Armut und soziale Ausgrenzung bekämpfen
Da die Schere zwischen Arm und Reich in vielen europäischen Ländern immer weiter auseinander gehe, wünschen sich die evangelischen Kirchen eine EU, die ihre Wirtschafts- und Sozialpolitik in ein Gleichgewicht bringt. Armut und soziale Ausgrenzung müssten stärker bekämpft werden.

Die GEKE verweist darauf, dass die EU zwar größter Geldgeber in der Entwicklungsarbeit mit den armen Ländern der Erde sei.
Zugleich trage sie aber mit einer Abgrenzung ihrer Märkte "zum wirtschaftlichen Ungleichgewicht und zur Armut in der Welt" bei.
Europa dürfe sich nicht nach außen abschotten, sondern müsse angesichts der Globalisierungsprozesse zu mehr Frieden und mehr Gerechtigkeit in der Welt beitragen.