Vatikan: Kein Kommentar zu Geständnis von El-Kaida-Terrorist

Mitverantwortung für Papst-Attentat?

Der Vatikan will sich zum angeblichen Geständnis des El-Kaida-Terroristen Chalid Scheich Mohammed nicht äußern. Der päpstliche Pressesaal teilte am Donnerstag auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) mit, ihm lägen die Aussagen Mohammeds über einen versuchten Anschlag auf Papst Johannes Paul II. 1995 noch nicht vor. Zudem handele es sich um eine "vergangene Angelegenheit".

 (DR)

Das Pentagon in Washington hatte am Mittwoch ein zensiertes Verhörprotokoll der früheren Nummer drei des Terrornetzwerkes veröffentlicht. Darin soll der 53-Jährige die Verantwortung oder Mittäterschaft für 31 Attentate und Anschlagsversuche übernommen haben, darunter die Anschläge des 11. September 2001 in den USA, eine Touristen-Bar auf Bali in Indonesien und den Londoner Flughafen Heathrow. Unter Punkt 29 heißt es: "Ich bin mitverantwortlich für einen Attentatsversuch auf Papst Johannes Paul II. während eines Besuchs auf den Philippinen."

Der Papst feierte damals in Manila mit rund vier Millionen Menschen den größten Gottesdienst der Kirchengeschichte. Die philippinische Polizei nahm vier Tage vor dem Eintreffen des Papstes einen Pakistaner und einen Marrokaner fest, nachdem in einer Wohnung Sprengstoff, Bibeln, Kreuze, Kartenmaterial, Papstfotos und mit dem päpstlichen Wappen versehene Gegenstände gefunden worden seien. Damals hieß es, in das Komplott sei eine Gruppe von etwa 20 islamischen Fundamentalisten verwickelt. Sie seien verdächtig, am Anschlag auf das World Trade Center in New York 1993 beteiligt gewesen zu sein.